Die jüngsten Zahlen der Treuhandstelle Milch (TSM) sprechen für eine Trendwende am Milchmarkt. So hat die Milchproduktion im Juni, Juli und August abgenommen. Der Direktor der Schweizer Milchproduzenten rechnet mit leicht steigenden Milchpreisen.
Der Milchproduktion ist stetig am Steigen. 2011 haben die Kühe der Schweizer Bauern 3,472 Mio. Tonnen Milch produziert – so viel wie nie zuvor. Und zu Beginn des laufenden Jahr sah es nach keiner Änderung aus. Doch seit Juni 2012 zeichnet sich eine Trendwende ab. «In den Monaten Juni, Juli und August schrumpfte die Produktionsmenge je um drei Prozent gegenüber dem Vorjahr», zitiert der „Blick“ in der Freitagsausgabe Hans Schüpbach, Direktor der Treuhandstelle Milch (TSM).
Höhere Futtermittelpreise und schlechtere Futterqualität
Für den September und den Oktober geht Schüpbach von stabilen bis rückläufigen Milchmengen aus. Für Albert Rösti, Direktor der Schweizer Milchproduzenten (SMP), sollte nun auch die Produzenten profitieren können. «Ja, ich erwarte, dass der Milchpreis etwas zulegen kann», sagt er gegenüber dem „Blick“.
Verantwortlich für den Rückgang der Milchmenge macht die Zeitung die gestiegenen Futtermittelpreise – bedingt durch Rekordpreise für Sojaprodukte infolge der Dürre in den USA – sowie den geringeren Gehalt des Raufutters. Auch habe der „deutlich sinkende Tier- und Hofbestand 2012“ Einfluss auf die tieferen Zahlen.
Preise sanken markant
Die Überproduktion schlug sich auch auf den Milchpreis für den Konsumenten und den Produzenten nieder. Im Jahr 2001 kostete ein Liter Trinkmilch im Laden durchschnittlich 1,56 Fr., 2011 nur noch 1,37 Fr. (-12%), wie der Landwirtschaftliche Informationsdienst (LID) unter Berufung des Marktberichts Milch das Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) berichtet.
Der durchschnittliche Milchpreis für die Produzenten sank im gleichen Zeitraum gemäss dem Milchpreismonitoring des SMP von 80 Rappen je Liter im Jahr 2001 auf rund 62 Rappen je Liter im Jahr 2011. Der Milchproduzentenpreis verminderte sich im Zeitraum von zehn Jahren um 23,5 Prozent.