Weniger Plastikmüll verspricht eine lösliche Zuckerkapsel für die Aufbewahrung kleiner Mengen Milch, die Forscher der Universität Halle-Wittenberg jetzt entwickelt haben.
Wie die Hochschule am vergangenen Donnerstag mitteilte, handelt es sich bei den neuen Kapseln „im Grunde um Zuckerwürfel, die mit Milch oder Kondensmilch gefüllt sind“.
Für ihre Herstellung werde zunächst eine Lösung aus Milch und dem gewünschten Zucker hergestellt und in eine Form gegeben. Wenn die Lösung abkühle, wandere der überschüssige Zucker an den Rand der Flüssigkeit und bilde dort Kristalle. Im Inneren befinde sich dann eine Milch-Zucker-Lösung, erläuterte die Universität. Bisher gebe es eine gesüsste und eine leicht gesüsste Variante des „Milchcontainers“. An einer ungesüssten werde aktuell noch geforscht.
Die Kapseln könnten in verschiedenen Formen hergestellt und bei Raumtemperatur mindestens drei Wochen lang gelagert werden. Sobald sie in ein heisses Getränk gegeben würden, lösten sie sich von selbst auf, erklärten die Forscher. Mit der Neuentwicklung lasse sich nicht nur der Verbrauch von Verpackungsmaterialien reduzieren. Die Kapseln seien auch einfacher zu nutzen als herkömmliche Plastikdöschen. Ausserdem lasse sich das Verfahren auch für andere Flüssigkeiten einsetzen. Möglich sei zum Beispiel die Einkapselung von Fruchtsaftkonzentrat.
Für das Verfahren sei bereits im Jahr 2015 ein Patent angemeldet worden, berichtete die Hochschule. Noch gebe es aber kein finales Produkt. Dafür müsse noch geprüft werden, ob die Idee sämtliche Anforderungen für Lebensmittel erfülle und ob sich die Milchkapseln auch kostengünstig in grosser Stückzahl herstellen liessen.


