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Weniger aktive Bauern im Nationalrat

Das Schweizer Volk hat auch Bauernvertreter in den Nationalrat wiedergewählt respektive neu gewählt — aber einigen den Wiedereinzug nach Bern verwehrt. Darunter sind altgediente Bauernvertreter. Mit Bildergalerie.

Daniel Salzmann |

 

 

Das Schweizer Volk hat auch Bauernvertreter in den Nationalrat wiedergewählt respektive neu gewählt — aber einigen den Wiedereinzug nach Bern verwehrt. Darunter sind altgediente Bauernvertreter. Mit Bildergalerie.

Gleich vier bäuerliche Vertreter wurden abgewählt. Im Kanton Zug wurde  Marcel Scherer (SVP) durch den Ökonomen und Unternehmensberater Thomas Aeschi (SVP) ausgetauscht.  In Zürich rutschte  Ernst Schibli auf der SVP-Liste auf den zweiten Ersatzrang ab. Vor ihn schoben sich der abgewählte Bundesrat Christoph Blocher, Rechtsanwalt Hans Egloff, der den  Hauseigentümerverband des Kantons Zürich präsidiert, sowie Jurist und Kommunikationsberater Gregor A. Rutz. Auch Landwirt Elmar Bigger (SVP) schaffte in St.Gallen die Wiederwahl nicht, weil die SVP einen Sitz an die Grünliberalen verlor. Die Türe ginge für ihn wieder auf, falls  Toni Brunner im zweiten Wahlgang in den Ständerat gewählt würde (s. Artikel unten). Schliesslich reichte es auch für die Waadtländer Bäuerin Alice Glauser nicht mehr, weil die SVP einen Sitz verlor — ebenfalls an die Grünliberalen.

Drei neue aktive Bauern

Demgegenüber wurden drei neue Landwirte in den Nationalrat gewählt. Meisterlandwirt Markus Ritter (CVP) betreibt in Altstätten SG einen Biobetrieb mit Milchwirtschaft. Er präsidiert den St.Galler Bauernverband. Markus Hausammann (SVP),  ebenfalls Meisterlandwirt, hat einen Milchwirtschaftsbetrieb in Langrickenbach TG. Er ist  Präsident des Verbands Thurgauer Landwirtschaft.  

Christine Bulliard-Marbach nimmt neu für die Freiburger CVP Einsitz im Nationalrat. Die ausgebildete Primarlehrerin leitet einen Ackerbaubetrieb in Ueberstorf FR. Fünf Landwirte traten am Sonntag nicht mehr zur Wiederwahl an: Elvira Bader (CVP, SO), Andrea Hämmerle (SP, GR), Walter Glur (SVP, AG), Josef Kunz (SVP, LU) und Markus Zemp (CVP, AG). Das bedeutet, dass im neu gewählten Nationalrat  deutlich weniger aktive Landwirte vertreten sind.  Stattdessen schafften mehrere landwirtschaftsnahe Vertreter und Verbandsfunktionäre neu die Wahl.

Landwirtschaftsnah

Zwei Verbandsdirektoren können fortan in Bern direkt Einfluss nehmen. Albert Rösti, Ing. agr. ETH und seit 2007 Direktor der Schweizer Milchproduzenten, überholte im Kanton Bern zwei bisherige SVP-Nationalräte.  Im Kanton Zug wurde Bruno Pezzatti (FDP) gewählt, der als Ing. agr. ETH seit 1999 die Geschäfte des  Schweizer Obstverbands führt.   Er sitzt auch in Gremien des Gewerbeverbands und der Economiesuisse. Bemerkenswert ist die Wahl  von Leo Müller (CVP, LU). Er  erhielt mehr Stimmen als der  bekannte Sicherheitspolitiker Pius Segmüller. Müller ist ausgebildeter Ing. agr. FH und arbeitet nun als selbstständiger Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei. Diesen Sommer wurde er in die Verwaltung der Fenaco-Gruppe gewählt.   Diese ist daneben mit  dem wiedergewählten Bauer Guy Parmelin (SVP, VD), einem ihrer Vizepräsidenten, im Parlament vertreten.

Im Aargau schaffte  von den Kandidaten mit  Empfehlung des kantonalen Bauernverbandes einzig Müllerei-Unternehmer Hansjörg Knecht (SVP) die Wahl. Im Kanton Jura hatte der neu gewählte Tierarzt Jean-Paul Gschwind (CVP) auch die offizielle Unterstützung der Landwirtschaft. Ein neues Gesicht unter den bäuerlichen Parlamentariern ist Elisabeth Schneider (CVP, BL). Die auf dem elterlichen Betrieb aufgewachsene Juristin wurde bei ihrer Wahl vor vier Jahren vom kantonalen Bauernverband noch nicht empfohlen. Sie gehörte bislang auch nicht der Konferenz der bäuerlichen Parlamentarier an, die jeweils zu Sessionsbeginn die landwirtschaftlichen Geschäfte vorbespricht.

Knapp nicht gewählt

In Lauerposition ist Pierre-André Page (SVP, FR).  Der Landwirt erreichte den esten Ersatzplatz und würde nachrücken, falls Jean-François Rime für die SVP in den Bundesrat gewählt würde. Heinz Siegenthaler (BDP, BE), Vorstandsmitglied des Schweizer Getreideproduzentenverbands, würde einen Nationalratssitz erben, wenn einer der vier Berner BDP-Nationalräte die Legislatur nicht beendete.

Ebenfalls im Kanton Bern landete Ing. agr. FH Werner Salzmann (SVP) nur eine einzige Stimme hinter dem ersten Ersatzplatz, der im Fall einer Wahl von Adrian Amstutz in den Ständerat gereicht hätte. Auch Rudolf Winkler (BDP, ZH) fehlten nicht viele Stimmen zum Einzug in den Nationalrat, ebenso Urs Schläfli (CVP) im Kanton Solothurn, wo Elvira Bader (CVP) nicht mehr antrat. 

In Luzern  schaffte es  Erwin Dahinden auf der SVP-Liste auf den dritten Rang. Weil aber die SVP aufgrund einer Listenverbindung von GLP, BDP und EVP einen Sitz verlor, reichte dies nicht für die Wahl nach Bern.

Bildergalerie aller gewählten bäuerlichen Parlamentarier

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