In Zusammenarbeit mit den kantonalen Obstfachstellen und mithilfe von Indexbetrieben schätzt der SOV jährlich die gesamte hängende Mostobsternte in der Schweiz.
Inforama
Der Start in die Mostobstsaison verlief gut. «Die Fruchtentwicklung der Mostäpfel verlief dank der erfolgreichen Befruchtung im Frühjahr und der guten Wasserversorgung im Sommer positiv», schreibt der Verband.
Alternanz bei Birnen
Bei den Mostäpfeln wird gemäss Schätzung die Ernte um einen Drittel tiefer ausfallen als im Vorjahr, sie liegt aber dennoch über dem Mehrjahresdurchschnitt. Bei den Birnen wirkt sich die Alternanz deutlich aus. Die Erntemenge dürfte im Vergleich zum Vorjahr um knapp 75 Prozent und im Mehrjahresdurchschnitt von 2019 bis 2024 um rund 50 Prozent tiefer ausfallen. Alternanz ist das natürliche Phänomen, bei dem der Baum in einem Jahr einen sehr hohen Ertrag und im nächsten Jahr nur sehr wenige Früchte liefert.
SOV
Bei den Richtpreisen gab es keine Anpassungen. Für Suisse-Garantie-Mostäpfel «gewöhnlich» gilt ein Preis von 27 Fr./100 kg, bei den Spezialmostäpfeln liegt der Richtpreis bei 34 Fr./100 kg. Für Bio-Äpfel «gewöhnlich» liegt der Richtpreis weiterhin bei 33 Fr./100 kg, für Mostäpfel «spezial» bei 39 Fr./100 kg. Bei den Suisse-Garantie-Mostbirnen wurde ein Richtpreis von 25 Fr./100 kg veranschlagt, bei Bio-Mostbirnen liegt er bei 32 Fr./100 kg.
Kein Abzug für Ernteausgleichssystem
Landwirtinnen und Landwirte müssen 2025 keine Beiträge in das Ernteausgleichssystem einzahlen. Es werden bei Mostäpfeln eine Menge von 51’500 Tonnen im SGA-Kanal und 5500 Tonnen im Bio-Kanal erwartet. Bei Mostbirnen sind es 2600 Tonnen für SGA und 600 Tonnen für Bio. Der Ausschuss Ernteausgleich, bestehend aus Mostereien und Produzenten, hat entschieden, 2025 keinen Ernteausgleichsbeitrag zu erheben.
Es gibt aber trotzdem Abzüge. Für Mostobstproduzenten bleibt der Mitgliederbeitrag weiterhin bei 1 Fr./100 kg. Dieser Beitrag wird zu 20 Prozent für die Interessenvertretung und zu 80 Prozent für die Absatzförderung verwendet.
Ernteausgleichssystem
Der Ernteausgleich ist ein Beitrag pro 100 kg Mostobst, den die Produzenten in den Mostobstfonds einzahlen. Im Gegenzug übernehmen die gewerblichen Mostereien das gesamte Mostobst, das in der Schweiz geerntet wird. Mit den Geldern im Mostobstfonds wird der Export der Übermengen in Form von Konzentrat und Fertigprodukten sowie die Essigproduktion unterstützt.
Es wird auch Mostobst ausserhalb dieses Systems gehandelt. Abnehmer ist unter anderem der Holderhof.