
Aldi und Lidl werben gerne mit Schweizer Produkten. Doch importieren sie immer noch viel aus dem Ausland. Vor allem Milchprodukte.
Deutsche Discounter versuchen sich mit geschicktem Marketing das Image eines Schweizer Billig-Supermarktes zu verschaffen. Nun jedoch zeigen nicht veröffentlichte Zahlen des Marktforschungsinstituts Nielsen, die der «SonntagsZeitung» vorliegen, dass es mit der Swissness der Discounter ausgerechnet im Bereich der Milchprodukte nicht so rosig aussieht.
Die Nielsen-Zahlen, die die Entwicklung seit 2018 bis zum dritten Quartal 2020 zeigen, lagen zuletzt auf einem Auslandsanteil von über 60 Prozent bei Aldi und über 50 Prozent bei Lidl beim Käse, schreibt die «SonntagsZeitung». Entsprechend würden die Discounter auch die Hälfte ihres Umsatzes in diesem Bereich mit Importkäse erzielen. Die Grossverteiler Migros und Coop schneiden mit einem Anteil von 30 bis 35 Prozent etwas besser ab, heisst es weiter. Bei der Migros-Tochter Denner stammen zwischen 40 und 50 Prozent des Käseangebots aus dem Ausland. Mit einem Importanteil von 20 Prozent kommt Volg am besten weg.
Export stagniert
Den Schweizer Milchverarbeitern dürfte dies ein Dorn im Auge sein. Sie wollen mehr Schweiz in den Kühlregalen der Händler sehen und haben unter anderem deshalb 2019 das Label «Swissmilk green» lanciert.
Doch offenbar zeigt sich der Erfolg noch nicht wie gewünscht. Auch weil die Kundschaft bei einigen Produkten schlicht auf ausländische Produkte steht - Mozzarella etwa. Die Importstatistik bestätigt: Kumuliert wurden von Januar bis Oktober 2020 gut 12 Prozent mehr Käse in die Schweiz importiert. Der Export hingegen stagnierte mehr oder weniger.


Die 'Nur-billig-Strategie' hat in der Schweiz eben nicht funktioniert, weil viele Schweizer/innen eben auch noch darauf schauen, was drinn ist. Also muss nun Swissness für's gute Image herhalten!