An diesem Wochenende ist es wieder so weit. In der Nacht auf Sonntag verliert man eine Stunde durch das Vorstellen der Uhren. Für die Menschen ist das ein Umgewöhnen - im schlimmsten Fall schläft man zu wenig. Doch wie wirkt sich die Zeitumstellung auf Tiere aus? Wie sieht der Morgen nach der «verlorenen» Stunde auf einem Bauernhof aus? Das fragt sich die «Appenzeller Zeitung» und hat bei einem Milchbauern nachgefragt.
Innere Uhr
Beat Brunner, Präsident des Ausserrhoder Bauernverbandes, betreibt in Schönengrund einen Hof mit insgesamt 30 Milchkühen und zusätzlichen 16 Rindern und Kälbern. «Die Milchkühe haben eine innere Uhr und gewöhnen sich sehr an einen Tagesablauf», erklärt Brunner im Artikel der «Appenzeller Zeitung».
Dazu gehöre, dass die Tiere in der Regel innerhalb von zehn Minuten am Morgen und am Abend gemolken werden. «Wenn sich das auf einen Schlag um eine Stunde verschiebt, merken sie das», so Brunner zur Zeitung.
Das Ziel: Ein nahtloser Übergang
Die Bäuerinnen und Bauern würden deshalb schon vor der eigentlichen Umstellung versuchen, die Kühe darauf vorzubereiten. So werde der Zeitpunkt des Melkens schon Tage vorher um einige Minuten verschoben, erklärt Brunner im Artikel. «Dadurch entsteht eine Art nahtloser Übergang und die Kühe würden die eigentliche fehlende Stunde gar nicht bemerken.»
Auf manchen Höfen werde akribisch darauf geachtet und in kleinen Fünf-Minuten-Schritten geschoben, während es andere weniger genau verfolgten, beschreibt Brunner der «Appenzeller Zeitung» die verschiedenen Handhabungen in Bezug auf die Zeitumstellung.
Melkroboter macht die Zeitumstellung leichter
Die Tatsache, dass je länger, je mehr Melkroboter zum Einsatz kämen, reduziere den Aufwand, um die Zeitumstellung unbemerkt an den Tieren vorbeizubringen. Die Kühe könnte dank dieser Roboter rund um die Uhr gemolken werden und die Kuh bestimmt selbst, wann sie gemolken wird. Bei einem Roboter werden die Kühe bis zu dreimal am Tag gemolken.
Bäuerinnen und Bauern hingegen, die konventionell melken, täten dies einmal am Morgen und einmal am Abend. Da ist es nötig, den Kühen schrittweise an den neuen Melkrhythmus zu gewöhnen.
Laufstall setzt sich durch
Auch das Füttern ist ein fester Bestandteil des Tagesablaufs: Muss das nun auch stückweise verschoben werden, fragt man bei der «Appenzeller Zeitung» weiter. Es sei von der Fütterungstechnik abhängig, erklärt Brunner. Denn auch hier gebe es, ähnlich wie beim Melken, Unterschiede.
Beat Brunner erklärt: Beim klassischen «Anbinde-Stall», in welchem die Kuh vor einer Krippe steht, welche regelmässig durch den Bauern befüllt wird, merkt die Kuh natürlich etwas, da sich der Zeitpunkt der Fütterung verschiebt. Dieses Stallsystem nimmt aber ab. Bei Um- oder Neubauten setze sich heute meist der Laufstall durch, schreibt die Zeitung. Die Kühe können sich frei bewegen. Beim Fressbereich werde ein grosser Futtervorrat platziert, sodass sich die Kühe jederzeit bedienen könnten, sagt der Landwirt.
Der Einfluss auf die Milchmenge
Brunner führt weiter aus, dass bei der Milchmenge ein gewisser Unterschied spürbar ist. Eine Kuh produziere im Euter pro Stunde in etwa immer gleich viel Milch. Wenn nun wegen der Zeitumstellung plötzlich eine Stunde fehle, werde entsprechend weniger Milch produziert. «Im Herbst wird es dann entsprechend mehr, da die Zeit zurückgestellt wird», sagt er zur «Appenzeller Zeitung».
Wie handhabt Ihr die Zeitumstellung bei Euren Tieren? Schreibt es in die Kommentare.
Dann merken die Kühe nichts.
Am Tag umstellen ist viel einfacher.
Bei Roboter ist die Zeitumstellung egal...