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Wenn Medien die Arbeit der Landwirte diktieren

In einem Blick-Artikel wurde der bernjurassischen Gemeinde Tramelan unterstellt, nichts gegen illegale Brände in der Landwirtschaft zu unternehmen. Als Reaktion darauf haben die Forstbehörden die Regeln für die Bauern verschärft. Nun wehrt sich die bernjurassische Landwirtschaftskammer mit einer Petition gegen diese Änderungen, die durch einen «reisserischen Artikel» ausgelöst wurden, wie sie schreibt. 

pd/ome |

Ein  Blick-Artikel vom Juni hat dazu geführt, dass forstliche Richtlinien für das Anzünden von Feuern in bernjurassischen Waldweiden geändert wurden. Die Landwirte müssen das Holz nun lagern oder maschinell abtransportieren. Für die Landwirte seien diese Massnahmen jedoch viel zu riskant, schreibt die Landwirtschaftskammer des Berner Juras (CAJB) in einer Medienmitteilung. Die CAJB bedauert, dass dieser «reisserische Artikel» zu Lasten der Landwirte und einer nachhaltigen Weidewirtschaft geht.

Die für Waldweiden oft ungeeigneten Maschinen könnten den Boden und die lokale Vegetation schädigen, aber auch die Artenvielfalt beeinträchtigen, heisst es in der Mitteilung weiter. Die Maschinen würden zudem zusätzliche Kosten für die Landwirte verursachen, die ohnehin unter wachsendem wirtschaftlichem Druck stünden. Dagegen geht die CAJB nun mit einer Petition vor.

Probleme für kleine Holzschläge

Die jüngsten Anpassungen der Forstbehörden als Reaktion auf mediale Kontroversen ignorieren die spezifischen Bedingungen der Waldweiden, heisst es weiter. Die neuen Anforderungen wie die Pflicht zur Mechanisierung oder zur Errichtung von Holzhaufen seien oft unrealistisch und kontraproduktiv, schreibt die CAJB.  Für kleine Holzschläge stellen die geplanten neuen Anforderungen mehrere Probleme dar:

  • sie erfordern den Einsatz schwerer Maschinen, die für Waldweiden oft ungeeignet sind und das Risiko von Bodenverdichtungen, Schäden an der lokalen Vegetation und Störungen der Biodiversität bergen
  • sie führen zu zusätzlichen Kosten für landwirtschaftliche Betriebe, die insbesondere durch hohe Energie- und Betriebsmittelkosten bereits unter wachsendem wirtschaftlichem Druck stehen.
  • sie vernachlässigen bewährten Alternativen wie kontrollierte Brände, die eine einfachere, kostengünstigere und umweltfreundlichere Methode darstellen und besonders auf kleinen, schwer zugänglichen Parzellen wirksam sind.

Besonderheiten berücksichtigen

Die CAJB drängt darauf, alle Beteiligten in die Suche nach Lösungen einzubeziehen. Die Schaffung eines vereinfachten Rechtsrahmens für den Einsatz kontrollierter Brände unter sicheren Bedingungen sei eine pragmatische Option. Die Umweltauswirkungen der Mechanisierung müssten begrenzt, die Kosten für die Landwirte minimiert und das lokale Wissen und die damit verbundene Tradition erhalten werden, schreibt die CAJB.

Der CAJB hat nun eine bereits lancierte Petition um diese Punkte ergänzt. Die Petition soll dafür sorgen, dass die Besonderheiten der Wytweiden im Berner Jura endlich anerkannt und respektiert werden. Der Druck der Medien dürfe keine Regeln diktieren, welche die Arbeit der Landwirte und das Gleichgewicht der Wytweiden gefährden, schliesst die CAJB ihre Medienmitteilung.

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