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Wenn Schwingerkönige Theater spielen

«Wyberhaagge – Drama am Schwingfest», so heisst das diesjährige Stück am Landschaftstheater Ballenberg. Neben Hauptdarsteller und Mitautor Beat Schlatter werden in der Dramakomödie vier echte Schwingerkönige auftreten.

Matthias Glarner, Matthias Sempach, Christian Stucki und Kilian Wenger – diese Berner Schwingerkönige haben in den letzten Wochen ein paar Textzeilen gebüffelt. An jedem der 27 Spielabende soll einer der Sportler eine Rolle übernehmen.

Fluchtort

Pascal Ulli, Schauspieler und Regisseur sowie die beiden Autoren des Mundartstücks, Beat Schlatter und Christoph Fellmann, lassen das diesjährige Stück «Wyberhaagge» in Alttannen spielen. Das fiktive Dorf ist ein Fluchtort für gestresste Städterinnen und Städter, die dank dem Programm «Leben wie vor 100 Jahren» zur Ruhe kommen sollen. Der Zürcher Eventmanager und Schwingfan Ben Hess (gespielt von Beat Schlatter) ist einer von ihnen. Doch anstatt sich zu entspannen, verliebt er sich in Mona und plant nebenbei die nächste Grossveranstaltung.

Das Event, für das Ben alle Register zieht, ist eigentlich der grösste Traum von Marlis (gespielt von der Reichenbacher Schwingerin Rahel von Känel). Marlis ist Monas Schwester und Bäuerin im Ort. Sie wünscht sich, einmal gegen einen Schwingerkönig zu kämpfen. Ben, der das Projekt sogleich in Angriff nimmt, weht allerdings ein eisiger Wind entgegen. Zum einen ist Schwingen in Alttannen, insbesondere beim Gemeindepräsidenten, ein heikles Thema. Zum anderen hat er in Sachen Marlis einen Nebenbuhler, der ihm nicht weniger als den Tod wünscht.

Moderner Gotthelf

«Wyberhaagge» sei ein modernes «Stück à la Gotthelf», sagte Pascal Ulli. Es ist geprägt von Themen wie Liebe, Eifersucht, Intrigen und einem Mordversuch. Daneben ist das Thema der Entschleunigung zentral. Doch: «Es geht auch um die Akzeptanz von Frauen im Sport», betont Beat Schlatter. Dieser Strang mündet dann eben in das Aufeinandertreffen der Schwingerin mit einem der Könige. Alles in allem werde das Stück «sehr komisch, sehr gefährlich und auch sehr berührend», so Ulli.

Dabei hat Schlatter laut Regisseur erneut «schwierige Sachen» in seine Geschichte hineingeschrieben: einen Bären, der zum Leben erweckt werden muss. Das Publikum kann gespannt sein, wie das nun umgesetzt wurde. In vergangene Geschichten hatte Schlatter «Spezialitäten» vorgesehen, wie eine Schlange oder einen Papagei, der weggezaubert werden musste.

Schwingen im Museum

«Wyberhaagge – Drama am Schwingfest» wurde eigens für das Landschaftstheater Ballenberg geschrieben. Die Premiere vom 5. Juli war also gleichzeitig eine Uraufführung sein. Das Theater ist ausverkauft. An der Abendkasse sind bei stabilem Wetter noch vereinzelt Plätze vorhanden.

Seit dem 16. April ist im Freilichtmuseum Ballenberg passend zum Stück die Sonderausstellung «Die Hose der Bösen: Schwingen – eine lebendige Tradition» zu sehen. Diese basiert auf einer Schenkung des ehemaligen Schwingermuseums Winterthur, dem Nachlass von Schwingerkönig Karl Meli und seiner kranzschwingenden Tochter Irene Bodenmann-Meli.

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