Die UFA-Mäster konnten 2011 den Deckungsbeitrag trotz Krise stabil halten. Der Erlös der Züchter zeigt nach unten.
An der UFA-Tagung in Schenkon LU nahm Beat Wandeler, Niederlassungsleiter der Anicom, deutliche Worte in den Mund. «Mäster und Züchter hocken im selben Boot», betonte er. Sie müssten deshalb auch am selben Strick ziehen. Dies gelte insbesondere in den schwierigen Zeiten.
Problem: Steigende Schlachtgewichte
«Wenn wir auf dem aktuell tiefen Preisniveau verharren, kann das neue Jahr kein gutes Jahr werden», fürchtete er. Mit schuld am Angebotsüberhang seien unter anderem die seit Jahren steigenden Schlachtgewichte. «Diese müssen wir in den Griff bekommen», so Wandeler, der die ganze Verarbeitungskette in die Pflicht nahm, auch die Abnehmer, die jederzeit genügend Schlachtschweine bester Qualität zu einem tiefen Preis forderten. Das berge ein grosses Spannungspotenzial.
Bezüglich Marktsanierung gibt es laut Wandeler zwei Gruppen. Die eine will eine Produktionslenkung, die andere findet, dass der Markt beziehungsweise die Preise das Angebot regulieren sollen. Er selber ist für Letzteres: «In der Vergangenheit hat man noch nie ein Produktionslenkungsmodell gefunden, das funktioniert hat.»
Auf Selbstregulierung setzen
Stets hätten die, die auf eine Selbstregulierung setzten, recht behalten. «Wann sich der Markt erholen wird, ist aber zum heutigen Zeitpunkt noch nicht abschätzbar.» Schon im Herbst habe man gemeint, einen Lichtblick zu sehen. Damals, so Wandeler, hätten aber die Medienberichte über ausgepacktes und aufgetautes Fleisch in Coop-Metzgereien die Hoffnung wieder zunichte gemacht.
Jene, die finanziell nicht über die Runden kommen, müssen und sollen in den Augen des Anicom-Niederlassungsleiters den Markt verlassen. Wer aussteigen wolle, solle das ohne politische Hindernisse tun können.
Trotz des schwierigen Marktumfelds blieb gemäss UFA-Auswertung der durchschnittliche Deckungsbeitrag der Mäster 2011 stabil bei 61 Franken pro Mastschwein. Er hat sich seit zwanzig Jahren nicht gross verändert. Demgegenüber müssen die Züchter mit immer weniger auskommen, hat sich der durchschnittliche Deckungsbeitrag doch pro Sau seit 1993 halbiert — von über 2000 Franken in den 1990er-Jahren auf noch gut 1000 Franken 2011.


