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Wetter setzt Kartoffeln unter Druck

Im Jahr 2023 sah sich die Schweizer Landwirtschaft mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert. Der Landwirtschaftliche Informationsdienst (LID) zieht Bilanz über das Jahr 2023. Kartoffelanbauer hatten einige Herausforderungen: Mehr dazu im 9. Teil der Jahresrückblick-Serie.

Die Kartoffelernte dieses Jahres zeichnete ein Bild der Herausforderungen: Trockenheit, Krankheiten und Schädlingsbefall.

Und die Vorzeichen waren bereits früh erkennbar: «Die Ertragserhebungen Anfang September haben gezeigt, was sich nun bestätigt hat – die Erträge und Qualitäten lagen vielerorts auf tiefem Niveau», fasst Niklaus Ramseyer, Geschäftsführer der Vereinigung Schweizerischer Kartoffelproduzenten VSKP, die Situation zusammen.

Wassermangel und Krankheitsdruck

Heute seien zirka 50 Prozent der Kartoffelfläche bewässert, erklärt Niklaus Ramseyer. «Die Möglichkeit zum Bewässern wird in Jahren, in denen die Niederschläge während den Sommermonaten ausbleiben, immer wie wichtiger – dementsprechend wird bei den Kartoffeln tendenziell immer wie mehr Fläche bewässert», ergänzt er.

Gerade das aktuelle Jahr zeige aber, dass die Bewässerung gerade bei extremer Hitze die Ertragseinbussen nicht immer kompensieren könne. Und mit einem Nettoertrag, der 30 bis 40 Prozent unter dem Durchschnitt liegt, seien grössere Importe dieses Jahr unausweichlich, um den inländischen Bedarf zu decken, so der VSKP-Geschäftsführer weiter.

Die Produzenten sahen sich aber nicht nur mit einem Ertragsdefizit wegen des Wetters konfrontiert, sondern auch mit Schädlingen und Krankheiten. «Der heisse und trockene Sommer begünstigte die Vermehrung des Kartoffelkäfers», erklärt Niklaus Ramseyer, der auch das Auftreten neuer Pilz- und Bakterienkrankheiten als besorgniserregend hervorhebt.

Und in dieser Saison war das Resistenzmanagement ein besonderes Problem: «Das reduzierte Wirkstoffportfolio birgt grosse Risiken für Resistenzbildungen», warnt er. Die Auswahl an verfügbaren Wirkstoffen schrumpfe und neue Mittel seien nicht in Sicht. Die Förderung alternativer Schutzmassnahmen und der Anbau resistenter Sorten gewinne darum an Bedeutung, betont Niklaus Ramseyer.

Mehr Importkartoffeln für die Verarbeitung

Die Kantone Bern, Freiburg und Waadt tragen mehr als die Hälfte zur schweizerischen Kartoffelproduktion bei und die Schweiz kann normalerweise bis zu 90 Prozent des eigenen Kartoffelbedarfs decken.

Die geschätzten 30 bis 40 Prozent Mindererträge haben entsprechend auch weitreichendere Folgen, die sich auch in der Verarbeitungsindustrie widerspiegeln. Um den hiesigen Bedarf zu decken dürften die dafür nötigen Importe aber teurer zu stehen kommen als auch schon – auch die Nachbarländer sind nämlich von ähnlichen Problemen betroffen.

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