Die Forschungsanstalt Agroscope und Partner starten das EU-Forschungsprojekt MonoGutHealth. Dieses bezweckt, dank innovativer Ernährung die mikrobielle Besiedlung des Darmes bei Schweinen und Hühnern zu fördern und deren Abwehrkraft zu stärken.
Das Projekt «Optimale Darmfunktion bei monogastrischen Nutztieren» wurde an der Startveranstaltung vom 9. und 10. März 2021 unter der Leitung des Agroscope-Forschers Giuseppe Bee lanciert.
«Vorbeugen ist besser als heilen»
Agroscope konnte nachweisen, dass ein Futterzusatz von Kastanientanninen das Auftreten von Absetzdurchfall bei Ferkeln deutlich vermindern kann. Dieser Ansatz, mit der Stärkung des Magen-Darm-Traktes krankheitsbedingte Tierverluste zu reduzieren, steht im neuen Projekt im Zentrum. Denn gesunde und widerstandsfähige Jungtiere brauchen weniger tierärztliche Interventionen.
Nach dem Motto «vorbeugen ist besser als heilen» sollen dank innovativen Technologien Eier, Schweine- und Hühnerfleisch auf besonders tierfreundliche und wirtschaftliche Weise produziert werden. «Im Projekt werden neben Ernährungs- und Krankheitsfaktoren auch mikrobielle Faktoren identifiziert, die den Darm von Schweinen und Hühnern vor der Geburt und in der frühen Neugeborenenphase beeinflussen», schreibt Agroscope.
Elf Teilprojekte aus neun Ländern
Das Projekt MonoGutHealth setzt sich aus elf Teilprojekten zusammen und wird von Forschungsstellen und Partnern aus neun Ländern getragen. «Diese breite Zusammenarbeit garantiert den Austausch von neuestem Wissen und bietet elf jungen Forschenden einen Einstieg in die Forschungspraxis auf höchstem Standard», schreibt Agroscope.
Gefördert wird das Projekt durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union. Aus der Schweiz sind neben Agroscope auch Futtermittelhersteller UFA, CSEM (Centre Suisse d'Electronique et de Microtechnique) und Twenty Green beteiligt.
Bei Agroscope wurden am Standort Posieux zwei Doktorandinnen (Roberta Ruggeri und Aleksandra Glowacka) engagiert, die sich mit den Forschungsthemen Mikrobiom von Schweinen und Ferkel mit intrauteriner Wachstumsretardierung beschäftigen. Sie werden von Catherine Ollagnier und Giuseppe Bee sowie Paolo Trevisi von der Universität Bologna betreut.


