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Wie ausgeprägt ist die Trockenheit bei Euch?

sum/blu |

 

In zahlreichen Regionen hat es in den vergangenen Wochen gar nicht oder nur sehr wenig geregnet. Für viele Kulturen ist der Regenmangel ein Problem. Wie prekär ist die Situation bei Euch? Stimmt ab und diskutiert mit.

 

Im Frühling regnete es in einigen Gebieten überdurchschnittlich. Das viele Nass sorgte für Verzögerung beim Aussäen oder Pflanzen von landwirtschaftlichen Kulturen. Doch Mitte Mai änderte sich das Wetter schlagartig. Sonniges Wetter und Bise sorgten für trockene Verhältnisse – im Mittelland ist nur gar zu trocken.

 

Normalerweise herrscht in der Zeit zwischen Ende Mai und Mitte Juni tiefer Luftdruck über Nordeuropa während über dem Mittelmeer besonders in höheren Luftschichten hoher Luftdruck auszumachen ist, schreibt Meteoschweiz in einem Wetterblog von Mitte Juni.

 

Deutlich zu trocken

 

Zwischen dem 25. Mai 2023 und dem 12. Juni 2023 war die Druckverteilung aber völlig anders. Ein Hoch lag die meiste Zeit über den Britischen Inseln und erstreckte sich über Mittel- bis nach Osteuropa. Die Schweiz lag am Südrand in einer Bisenströmung. Diese führte nur mässig warme, aber trockene Luft zur Schweiz.

 

Der klimatologisch eher «nasse» Monat Juni ist bisher das komplette Gegenteil. «Insgesamt war es bisher gegenüber dem langjährigen Mittel insbesondere im Norden deutlich zu trocken und zu warm», so Meteoschweiz. Mit der Niederschlagsarmut im Norden nahm auch die Trockenheit in der obersten Bodenschicht allmählich wieder zu.

 

«Die mittleren Schichten zehren meist noch von den reichlichen Niederschlägen im Frühling, insbesondere in denjenigen Regionen, die überdurchschnittliche Niederschlagsmengen erhielten, Alpen und Nordostschweiz», schreibt Meteoschwez. In der West- und Nordwestschweiz hingegen herrscht aktuell ein Bodenfeuchtedefizit, dies weil die Frühlings-Niederschlagssummen meist unterdurchschnittlich ausfielen. Regen wäre also sehr willkommen.

 

Grasnarbenschäden

 

Was heisst die Trockenheit für die Landwirtschaft? Futterbauberater Hanspeter Hug vom Strickhof ZH zeigt sich gegenüber «Schweizer Bauer» besorgt: «Die Trockenheit schlägt voll zu. Es trifft ein, was ich befürchtet habe: das Befahren zu nasser Wiesen im April und im Mai verursachte Grasnarbenschäden und Verdichtungen, die in der Trockenzeit nichtregeneriert werden können.»

 

Raigräser würden sofort mit dem Ährenschieben beginnen und schnell altes Futter bringen. Habe man vor Wochenfrist noch gut 50kg/ha Trockensubstanz (TS) Tageszuwachs messen können, so seien es aktuell nur maximal 25kg. «Auf flachgründigen Sonnenlagen oder verkarrten Parzellen noch weniger», so Hug weiter.

 

Notreife

 

Anna Brugger vom Arenenberg TG schätzt die Lage unterschiedlich ein. Bei der Gerste hätte das Wasser vielleicht noch bis zur Blüte gereicht, beim Weizen hingegen nicht. Hier könnte die Notreife zum Problem werden. «Die Trockenheit wird vor allem in den Hackfrüchten ein Problem werden. Dort ist der unbedeckte Boden extrem trocken», hält sie fest.

 

Problematisch ist die Situation auch bei den Kartoffeln. «Für die Lagerkartoffeln, die im Frühling entweder spät oder unter sehr nassen Bedingungen im April/Mai gepflanzt wurden, braucht es jetzt unbedingt Regen für das Wachstum, aber auch, um den Boden aufzuweichen, damit sich das Wurzelwerk weiterentwickeln kann», sagt Ruedi Fischer, Präsident der Kartoffelproduzenten, zu «Schweizer Bauer». Am meisten Wasser werde bei der Blüte benötigt. «Die Bestände schliessen im Moment schlecht, die Böden sind ausgetrocknet und hart», warnt Fischer.

 

Regen ist sehr erwünscht.
Benfe

 

Wohl nur für kurze Zeit Linderung

 

In den vergangenen 48 Stunden sind in einigen Regionen bereits grössere Mengen Regen gefallen. Aber vor allem im westliche Mittelland blieb das grosse Nass bisher aus. Mario Rindlisbacher von Meteotest rechnet bis Freitagmittag zwischen 20 und 60 mm Regen. Diese Mengen bringen Linderung, das Niederschlagsdefizit ist aber bei weitem nicht ausgeglichen. Und die Prognosen sehen ab Freitag bis auf weiteres wieder trockenes und warmes bis sehr warmes Wetter voraus.

 

-> Ausführliche Wetterprognosen und einen Niederschlagsradar findet Ihr hier

 

 

 

Kommentare (1)

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  • Leuzinger Jürg | 21.06.2023
    Der Hunger ist ganz nahe

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