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Wie das Gold in den Boden kommt

Goldsucher aufgepasst: ETH-Forscher haben mit Hilfe eines Computermodells aufgeklärt, wie reiche Gold- oder Kupfererz- Lagerstätten entstehen. Das gleiche Modell bildet umgekehrt auch die Vorgänge bei der Erschliessung von Tiefenwärme zur Energiegewinnung ab.

 

Goldsucher aufgepasst: ETH-Forscher haben mit Hilfe eines Computermodells aufgeklärt, wie reiche Gold- oder Kupfererz- Lagerstätten entstehen. Das gleiche Modell bildet umgekehrt auch die Vorgänge bei der Erschliessung von Tiefenwärme zur Energiegewinnung ab.

Porphyrische Erzlagerstätten sind die reichsten Vorkommen von  Gold, Kupfer oder Molybdän, wie die ETH Zürich am Dienstag  mitteilte. Mit ihrer Computersimulation hat die Gruppe von Christoph  Heinrich an der ETH Zürich nun erstmals die physikalischen Vorgänge  ihrer Bildung rekonstruiert.

Es braucht dazu eine Magmakammer unterhalb eines aktiven Vulkans.  Aus dem Magma werden metall- und salzreiche wässrige Lösungen,  sogenannte Fluide, ausgestossen. Der Druck in der Magmakammer presst  die Fluide wie durch ein Sieb durch einen geäderten Vulkanschlot  nach oben, wie die Forscher im Fachblatt «Science» berichten.

Lagerstätte in Pilzform

Auf einer bestimmten Höhe, nämlich etwa zwei Kilometer unter der  Erdoberfläche, werden die Metalle ausgefällt und angereichert. Das  Erzlager erhalte dadurch eine typische Pilzform: Der «Stamm» ist der  Vulkanschlot, das Erzlager der «Hut», schreibt die ETH.

Rund 50'000 Jahre dauere es, bis die Magmakammer ihr Fluid  ausgestossen hat. Temperatur und Druck des Fluids bestimmen die  Erzablagerung: Fallen beide ab, sind die Metalle weniger löslich.  Diese Faktoren bestimmen somit die Grösse, Form und Erzgehalt der  Lagerstätten, schreiben die Autoren.

Das «Schöne am Modell» sei, dass es genau zeige, wie sich das  Vulkansystem spontan organisiert und wie sich Metalle bis zu den in  der Natur beobachteten Erzgehalten anreichern, erklärte Erstautor  Philipp Weis. Würden sich die Metalle querbeet durch die Erdkruste  verteilen, entstünde nie eine nutzbare Lagerstätte.

Gilt auch für Tiefenwärme-Gewinnung

Besonders spannend ist das Modell, weil es mit umgekehrten  Vorzeichen auch die Prozesse bei der Nutzung von Tiefenwärme  abbildet. Dabei wird Wasser unter hohem Druck in die Tiefe gepresst,  wo es von der Erdwärme erhitzt wird und zur Nutzung zurück an die  Oberfläche transportiert wird.

Der Druck öffnet Risse und Poren im Gestein, erst dann kann das  Wasser durch den heissen Fels strömen. «Dieses Zusammenspiel von  Fluid und Gestein ist mit dem Erz-System vergleichbar», erklärte  Mitautor Thomas Driesner. Er und seine Doktoranden tüfteln nun am  Modell weiter, um es für die Erschliessung der tiefen Geothermie  anzuwenden.

Denn wenn die Poren zu gross werden, erhitzt sich das Wasser zu  wenig. Sind sie zu klein, fliesst das Wasser nicht hindurch. «Es ist  noch viel Forschung nötig, bis dieses System kontrolliert werden  kann», betonte Weis. Computermodelle wie ihres könnten für die  Energieproduzenten die optimalen Bedingungen vorausberechnen.

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