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Wie das Hirn zählen möchte

Anders als Menschen im arabischen Raum lassen Europäer Zahlreihen von links nach rechts aufsteigen. Experimente mit Küken legen nun nahe, dass das Gehirn natürlicherweise kleinere Zahlen mit der linken Seite und grössere Zahlen mit der rechten Seite assoziiert.

 

Anders als Menschen im arabischen Raum lassen Europäer Zahlreihen von links nach rechts aufsteigen. Experimente mit Küken legen nun nahe, dass das Gehirn natürlicherweise kleinere Zahlen mit der linken Seite und grössere Zahlen mit der rechten Seite assoziiert.

Das berichten Rosa Rugani von der Universität Padua (Italien) und ihre Kollegen in der Fachzeitschrift «Science». Rugani liess drei Tage alte Hühnerküken (Gallus gallus) in einem weissen Raum Futter suchen. Es war hinter einer Wand versteckt, auf der fünf Punkte abgebildet waren. Wenn die Küken 20 Mal das Futter gefunden hatten, sie also trainiert waren, kamen sie in einen anderen Raum. Dort mussten sie sich zwischen zwei Wänden entscheiden.

Zahlenorientierung kann überlagert werden

Wenn auf beiden Wänden zwei Punkte zu sehen waren, liefen rund 70 Prozent der Küken nach links. Waren auf beiden Wänden acht Punkte angebracht, bevorzugten etwa 70 Prozent der Küken die rechte Seite. Futter gab es bei allen Versuchen hinter beiden Wänden.

Diese Beobachtung zeigt laut den Forschern, dass Küken kleinere Zahlenwerte eher der linken und grössere Werte eher der rechten Seite zuordnen. Es gebe erhebliche empirische Belege dafür, dass Zahlen im Gehirn entlang einer kontinuierlichen gedachten Zahlenlinie (mental number line) von links nach rechts dargestellt werden.

Möglicherweise hat das Gehirn also eine natürliche Zahlenorientierung, die von anderen Einflüssen wie zum Beispiel der Erziehung im arabischen Kulturraum überlagert werden kann. Dort liest und schreibt man von rechts nach links.

Rechts mit "besser" in Verbindung gebracht

In einem Kommentar in derselben «Science»-Ausgabe schreibt Peter Brugger vom Universitätsspital Zürich, dass ein Zusammenhang mit der Arbeitsteilung des Gehirns bestehen könnte. So sei die linke Gehirnhälfte, die im Wesentlichen die rechte Körperhälfte kontrolliert, auf die Verarbeitung positiver Emotionen spezialisiert.

Womöglich werde deshalb «rechts» mit «mehr» und «besser» in Verbindung gebracht. Laut Brugger seien weitere Untersuchungen zu diesem Thema nötig.

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