/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

Wie ein Käfer zum Baum-Fresser wurde

Ein invasiver Laubholzbockkäfer bedroht Bäume in Europa und Nordamerika. Ein internationales Forscherteam mit Beteiligung des Schweizer Instituts für Bioinformatik (SIB) und der Uni Genf hat das Erbgut des Käfers entschlüsselt und herausgefunden, wie er sich auf Holz als Nahrung spezialisiert hat.

 

 

Ein invasiver Laubholzbockkäfer bedroht Bäume in Europa und Nordamerika. Ein internationales Forscherteam mit Beteiligung des Schweizer Instituts für Bioinformatik (SIB) und der Uni Genf hat das Erbgut des Käfers entschlüsselt und herausgefunden, wie er sich auf Holz als Nahrung spezialisiert hat.

Der asiatische Laubholzbockkäfer zähle zu den gefährlichsten Laubholz-Schädlingen, schreiben SIB und Uni Genf in einer gemeinsamen Mitteilung vom Donnerstag. Er befällt beispielsweise Ahorn, Birke, Weide, Ulme und Pappel, indem die Käferweibchen sich durch die Borke bohren und ihre Eier in die äusseren Schichten des Stamms legen.

Schlüpfen die Larven, beginnen sie sich tiefer ins Holz zu fressen: Jede von ihnen schafft in ihrem Leben bis zu 1000 Kubikzentimeter Holz. Die erwachsenen Käfer legen ihre Eier wieder in denselben oder einen neuen Baum.

Evolution eines Schädlings

Wie sich die Käfer an diese Lebensweise angepasst haben, hat ein internationales Forscherteam um Duane McKenna von der University of Memphis untersucht: Sie entschlüsselten das komplette Erbgut des asiatischen Laubholzbockkäfers und verglichen es mit dem anderer Insekten, um die Evolution des Baum-Schädlings nachzuvollziehen. Von den Ergebnissen berichten sie nun im Fachjournal «Genome Biology».

Laut McKenna waren insbesondere die Verdopplung von Genen und die Weiterentwicklung der beiden Kopien hin zu verschiedenen Stoffwechselfunktion wichtig, um dem Käfer Holz als Nahrungsquelle zu erschliessen. Manche Gene hat er zudem offenbar von Bakterien oder Pilzen aufgenommen, zum Beispiel solche für Enzyme, die Holz zersetzen.

Abwehrstoffe werden «verdaut»

Auf diese Weise hat der Käfer sein Enzym-Repertoire erweitert, nicht zuletzt um Gene, die für den Abbau giftiger Substanzen im Holz wichtig sind. Diese dienen der Pflanze normalerweise zum Schutz vor Frassfeinden, wie eben Insekten.

«Das bedeutet, dass der Käfer diese giftigen Chemikalien der Pflanze, die Insekten normalerweise abhalten, schnell loswerden und weiter an den holzigen Geweben des Baums fressen kann», erklärte Studienautor Panagiotis Ioannidis von der Uni Genf gemäss der Mitteilung.

Die Analyse erlaubte es, die evolutiven Schritte auszumachen, die den Käfer zu einem solch erfolgreichen - und für Bäume gefährlichen - Insekt machen. Und allenfalls Schwachpunkte zu identifizieren, die als Grundlage für neue Strategien für die Bekämpfung dieser invasiven Art dienen könnten.

    Das Wetter heute in

    Umfrage

    Lässt Ihr Trockenfutter produzieren?

    • Ja, aus Gras:
      0%
    • Ja, aus Mais:
      0%
    • Ja, aus Gras und Mais:
      33.33%
    • Nein:
      66.67%

    Teilnehmer insgesamt: 6

    Zur Aktuellen Umfrage

    Bekanntschaften

    Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?