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Wie es dem Schwingerkönig heute geht und wer sein Favorit ist

wyr |

 

Der Schwingerkönig von Burgdorf 2013, Matthias Sempach, macht kein Geheimnis um seinen Favoriten um den Königs-Titel am Eidgenössischen Schwingfest vom kommenden Wochenende in Pratteln BL.

 

«Schweizer Bauer»: Vor knapp neun Jahren durften Sie sich in Burgdorf BE am Eidgenössischen zum Schwingerkönig krönen lassen. Inwiefern hat sich Ihr Leben mit dem Erreichen Ihres grössten Zieles verändert?
Matthias Sempach: Der Titel war mein klares Ziel, dem habe ich jahrelang alles untergeordnet. Ich wusste auch, dass ich ein gutes Umfeld brauche und Dinge wie z.B. administrative Arbeiten delegieren muss, damit ich mich voll und ganz auf das Schwingen konzentrieren kann. Als Schwingerkönig ist man zwar noch einmal mehr in der Öffentlichkeit und wird stärker wahrgenommen als vor dem Titel, aber ich konnte in dieser spannenden Zeit nach dem Sieg bestens auf mein eingespieltes Team zählen.

 

 

Vor drei Jahren haben Sie Ihre aktive Karriere als Spitzenschwinger aufgrund erheblicher Rückenschmerzen beendet. Wie geht es Ihnen heute gesundheitlich?
Mir geht es sehr gut. Dank einer Biokinematik-Therapie kann ich heute alles ohne Einschränkungen machen. An ein Comeback habe ich aber trotzdem nie gedacht. Auf diesem hohen Niveau zu schwingen, erfordert tägliches, hartes Training. Solch schweren Belastungen würde mein Körper über eine längere Zeit nicht mehr standhalten.

 

Sie führen mit Ihrer Familie in Entlebuch LU einen Landwirtschaftsbetrieb. Haben Sie überhaupt noch Zeit, in irgendeiner Weise ein Teil des Schwingsports zu sein?
Ich bin dem Schwingsport immer noch sehr verbunden und darf als Experte beim Schweizer Fernsehen SRF tätig sein, was mir grosse Freude bereitet. Zudem leite ich Schwingtrainings in der ganzen Schweiz. Vorwiegend aber bei uns im Entlebuch.

 

Beim Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2013 in Burgdorf wurde Matthias Sempach mit acht Siegen aus acht Gängen Schwingerkönig. 2014 gewann der im Entlebuch wohnhafte Berner den prestigeträchtigen Kilchberger Schwinget. Insgesamt errang der dreimalige Schwinger des Jahres 106 Kränze und entschied 36 Kranz- sowie 28 Regionalfeste für sich. Im August 2018 trat der heute 33-Jährige vom aktiven Schwingsport zurück.

 

280 Athleten werden Ende August im Sägemehl von Pratteln BL antreten, um Ihnen nachzueifern und den obersten Titel, jenen des Schwingerkönigs, zu erkämpfen. Welche Schwinger sehen Sie als Favoriten um den Königstitel?
Die Favoriten kennt man. Für mich sticht aber ein Schwinger klar heraus. Samuel Giger sehe ich als besten und komplettesten Schwinger der Gegenwart. Seine Konstanz in dieser Saison und auch in den vergangenen Jahren ist bestechend. Zu den Mitfavoriten zählen für mich aber auch Matthias Aeschbacher, Fabian Staudenmann, Adrian Walther, Joel Wicki, Pirmin Reichmuth, Armon Orlik, Damian Ott sowie die beiden Berner Könige Kilian Wenger und Christian Stucki. Nicht zu vergessen sind Athleten wie Samir Leuppi, Werner Schlegel und weitere.

 

Auch für Sempach der Topfavorit: Samuel Giger us dem Thurgau
Andy Mettler

 

Wen können Sie sich im Schlussgang vorstellen?
Zum einen sehe ich da ganz klar Samuel Giger. Das Eidgenössische hat aber eigene Gesetze und bringt manchmal auch Überraschungen mit sich. Die mentale Verfassung ist enorm wichtig, und auch das Quäntchen Glück kann über Sieg und Niederlage entscheiden. Die Besten sollen im Schlussgang stehen.

 

Und wem würden Sie es am meisten gönnen?
Ich habe selber 25 Jahre für die Berner geschwungen und deshalb grosse Freude an den Bernern und inzwischen natürlich auch an den Entlebucher Schwingern. Heute betrachte ich den Schwingsport aber als Fan. Wichtig ist mir nicht wer, sondern, dass der Schwinger gewinnt, der über zwei Tage die beste Leistung abrufen konnte und den Schwingsport würdig vertreten wird.

 

Seit 2019 ist Matthias Sempach für SRF als Schwingexperte im Einsatz.
Screenshot Youtube

 

Werden Sie das Fest mitverfolgen?
Ich darf am Esaf als Schwingexperte live vor Ort für das Schweizer Fernsehen im Einsatz sein und freue mich sehr auf dieses gigantische Fest und auf spannende Zweikämpfe.

 

Hätten Sie Freude, wenn Ihre Kinder selbst eine Schwingkarriere starten würden?
Unser 7-jähriger Sohn Henry schwingt beim Schwingklub Entlebuch. Anfang August hat er sein erstes Fest absolviert. Ich hatte richtig Hühnerhaut, als Henry zum ersten Mal auf dem Sägemehlplatz einmarschierte. Er muss nicht schwingen, er will und darf. Mir ist vielmehr wichtig, dass er seinen eigenen Weg gehen kann. Dafür braucht es vor allem Leidenschaft. Bei Kindern ist das Wichtigste, dass sie Freude haben an dem, was sie machen.

 

Und wie ist Henrys erstes Fest gelaufen?
Er hat seine Premiere deutlich besser abgeschlossen als ich seinerzeit (lacht). Ich wurde damals Letzter, Henry gelangen gar zwei Siege in sechs Gängen.

 

 

 

 

Kommentare (1)

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  • Arnold Reber Steffisburg | 26.08.2022
    allnee es schöns, unfallfreies Fescht!

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