Der Schweizer Bauernverband will nur noch mit einer Marke kommunizieren. Neu kommt die Bäuerin darin vor, aber nicht Landwirtin. Wie gefällt Euch das neue Logo? Findet Ihr es gelungen? Oder wurde eine Chance verpasst? Abstimmen und mitdiskutieren
«Schweizer Bauern. Von hier, von Herzen.» So hiess die 2018 lancierte Werbekampagne des Schweizer Bauernverbands (SBV). Als Nachfolger der Bauernhoftiere im Edelweisshemd wurden Landwirtinnen, Landwirte und Bäuerinnen ins Zentrum gerückt.
Der Dachverband verabschiedete sich dazumal nach 20 Jahren vom Kampagnenslogan «Gut, gibt’s die Schweizer Bauern». Nun soll die bunte Truppe an Botschaftern abgelöst werden. Die Markenstrategie wird vereinheitlicht. Die verschiedenen Auftritte der SBV-Projekte sorgten für einen gewissen Wildwuchs.
Einzelne Logos fallen weg
«Wir brauchen eine starke Dachmarke mit einer eigenen Identität. Im aktuellen Umfeld, in dem sich die Landwirtschaft bewegt, ist das wichtiger denn je», sagt SBV-Mediensprecherin Mirjam Hofstetter auf Anfrage. Es gehe um mehr als nur um die neue Kampagne. «Die einzelnen Logos für Stallvisite, Vom Hof, Tag der offenen Hoftüren oder 1.-August-Brunch existieren nachher nicht mehr. Sie werden in die Dachmarke überführt», erklärt sie.
Lancierung Mitte Juni
«Schweizer Bäuerinnen & Bauern. Für dich.» Das ist der Slogan, der Mitte Juni lanciert wird. In der neuen Kampagne werden die Leistungen der Bäuerinnen und Bauern visualisiert. Die fruchtbare Erde und der freie Himmel bilden den Rahmen dafür. Der Claim wird bei den einzelnen Massnahmen durch den Projektnamen ersetzt. Statt «Für dich» könnte dann «Vom Hof» dort stehen.
Oder das Logo kann als Rahmen über Fotos gelegt werden. Die einzelnen Anwendungen wollen die Verantwortlichen erst im Juni zeigen. Es sei ein Bekenntnis zur Arbeit, zum Wert und zur Wichtigkeit der Schweizer Bauern, sagte Markus Rediger, Geschäftsführer des Landwirtschaftlichen Informationsdienstes (LID), vergangene Woche an der Versammlung in Bern. Der LID unterstützt den SBV als Hauptverantwortlicher in der Umsetzung.
Genderneutral
Der Absender sei in Zukunft «Schweizer Bäuerinnen & Bauern», um auch der Bedeutung der Frauen in der Landwirtschaft angemessen Rechnung zu tragen, heisst es im SBV-Jahresbericht, der am Freitag erschienen ist. Bäuerin anstatt Landwirtin – das wird unter Landwirtinnen bedauert, weil die Bäuerin häufig mit Arbeiten im Haushalt in Verbindung gebracht wird.
Doch ausserhalb der Landwirtschaft sei der Unterschied zwischen Bäuerin und Landwirtin den wenigsten bewusst, meint Hofstetter. «Es geht darum, dass wir die Bevölkerung emotional abholen, Sympathien schaffen und uns für wichtige Anliegen der Landwirtschaft Gehör verschaffen können. Das gelingt uns mit Bauer und Bäuerin besser als mit Landwirt und Landwirtin.» Ein Pre-Test habe bestätigt, dass die Marke gut ankommt.
Kommentare (1)