Nach einem alten Brauchtum soll an Lichtmess, dem 2. Februar, höchstens der halbe Heustock aufgebraucht sein. Wie möchten von Ihnen wissen, wie gut Ihre Futterlager gefüllt sind. Stimmen Sie ab und diskutieren Sie mit
Die Lichtmess – das ist traditionell die Zeit, den Futtervorrat zu bewerten. Im früheren bäuerlichen Wirtschaftsleben war Mariä Lichtmess ein Tag von besonderer Bedeutung: Da erfahrungsgemäss die Kühe Anfang Februar die Hälfte ihres für die Wintermonate bestimmten Futters aufgefressen hatten, waren die Bauern angehalten, am 2. Februar die Futtervorräte für das Vieh zu überprüfen.
«Kein alter Zopf»
Das Datum hat auch heute noch seine Berechtigung. «Die Aussage, dass an Lichtmess noch die Hälfte des Winterfutters vorhanden sein sollte, ist kein alter Zopf. Diese Empfehlung sprechen wir auch in unserer Region aus. In der Talzone ist man damit im Durchschnitt der Jahre sicher sehr gut aufgestellt», sagt Reto Spörri von der Liebegg AG.
Er rät den Betrieben, stets 10 bis 15 Prozent Futterreserven in der Scheune zu haben. Dies zahle sich in schwierigen Futterjahren aus. «Zu beachten ist, dass die Futterreserven nicht zu alt werden und regelmässig verfüttert und wieder neu angelegt werden. So kann sichergestellt werden, dass die Qualität der Reserven erhalten bleibt», so Spörri.
Abstriche bei Qualität
«Schweizer Bauer» hat bezüglich Futterlager bei Experten nachgefragt. Die Antworten fallen meist positiv aus. «Über alles gesehen befinden sich die Grundfuttervorräte im normalen Bereich und sind nicht so schlecht. Ausnahmen gibt es teilweise in Regionen, in denen Hagel Schäden in Gras- und Maisbeständen angerichtet hat», erklärt Stefan Schmidt vom UFA-Beratungsdienst Zollikofen BE.
In der Zentralschweiz sind die Lager zwar noch zur Hälfte gefüllt. Abstriche gibt es bei der Qualität. «Betriebe, bei denen es Unwetterschäden gab, haben sich im Herbst mit Rübenschnitzeln oder Luzerne eingedeckt. Aus meiner Sicht wird es auf den meisten Betrieben reichen bis zum Weidebeginn», erklärt UFA-Berater Jörg Lisebach.
Situation meist gut
In der Ostschweiz wird die Situation positiver beurteilt. «Bei uns ist die Futtersituation recht gut, da sich im Herbst viele Betriebe noch mit Luzerne und Co. eingedeckt haben», sagt Ignaz Hutter vom UFA-Beratungsdienst Oberbüren SG.
Auch im Berner Oberland ist genügend Futterreserve vorhanden. «Entgegen den Wetterbedingungen im Sommer, welche Schlimmes befürchten liessen, hört man aus den Betrieben im Berner Oberland, dass die Futtervorräte noch recht gut bestückt seien. Allerdings sind zum Teil die Futtergehalte nicht sehr berauschend», hält Adrian Dietrich vom Inforama Hondrich BE fest.
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