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Wie man faire Milch erkennt

Wie wird Milch fair produziert, und wie können Konsumentinnen und Konsumenten sie erkennen? Mit dem Ziel, mehr Transparenz im Milchmarkt zu schaffen, startet der Verein Faire Märkte Schweiz (FMS) eine Initiative und stellt zwei Projekte vor.

Marcel Schwend aus dem sanktgallischen Abtwil ist einer von 75 Bauern und Bäuerinnen, die für das Label Die Faire Milch «Faireswiss» produzieren. Inmitten seiner Kühe stehend erklärt er: «Ziel von Faire Milch ist, dass der Produzent einen kostendeckenden Milchpreis erhält.» Die Genossenschaft Die Faire Milch «Faireswiss» wurde ursprünglich in der Westschweiz gegründet.

Die Faire Milch «Faireswiss»

Im Video, das der Verein Faire Märkte Schweiz (FMS) im Rahmen seiner Initiative für mehr Transparenz im Milchmarkt gedreht hat, erfährt man ausserdem, dass ein Liter «Faireswiss» -Milch im Laden 1.90 Franken kostet, wovon 1.00 Franken direkt an den Bauern geht. Die restlichen 90 Rappen decken Verpackung, Vertrieb und Verkauf.

Von den 170’000 Litern Milch, die Schwend jährlich produziert, vermarktet er aktuell 30’000 Liter als Die Faire Milch «Faireswiss». «Mein Ziel ist, dass es noch mehr wird. Wir liefern bereits an verschiedene Verkaufsstellen in der Region und versuchen, die Milch auch bei weiteren Händlern zu platzieren. Kundengespräche und Degustationen verlaufen sehr positiv. Unser Ziel ist es, das Projekt noch bekannter zu machen», erklärt er im Video.

Faire Milch Säuliamt

Für das Projekt Faire Milch Säuliamt steht Adrian Weber in Dachlissen im zürcherischen Knonauer Amt vor der Kamera. Er ist einer von 43 Milchbauern, die für das Label produzieren. Weber betont: «Das Ziel dieses Projekts ist es, einen Milchpreis zu erreichen, der die Produktionskosten deckt. Die Konsumenten verstehen, dass ein fairer Milchpreis notwendig ist, damit die Bauern wirtschaftlich arbeiten können.»

Ein Liter Faire Milch Säuliamt kostet im Laden 2.00 Franken. Davon gehen 85 bis 90 Rappen an die Bauern, die restlichen 1.10 bis 1.15 Franken entfallen auf Verpackung, Vertrieb und Verkauf. «Das Projekt ist stabil unterwegs und wird von den Konsumenten gut angenommen. Jetzt geht es darum, auch die grossen Detailhändler zu überzeugen», so Weber im Video.

Tiefe Einkommen verbessern

Mit dem Video will FMS Konsumentinnen und Konsumenten motivieren, bewusster Milchprodukte zu kaufen. Milch sei in der Schweiz ein Grundnahrungsmittel, doch Produzenten erhielten oft keinen fairen Preis. Der Verein wirft den Detailhändlern vor, in einem hart umkämpften Markt die Verkaufspreise festzulegen und die Milchbauern am Anfang der Lieferkette unter Druck zu setzen.

Die Initiative von FMS will aufzeigen, dass es Alternativen gibt. «Die vorgestellten Projekte zeigen die Möglichkeit auf, das tiefe landwirtschaftliche Einkommen in der Milchproduktion zu verbessern», sagt FMS-Präsident Stefan Flückiger gemäss der Mitteilung zum Projekt. Mit dem angestrebten fairen Preis von einem Franken lassen sich die Produktionskosten für einen durchschnittlichen Betrieb im Talgebiet decken und das landwirtschaftliche Einkommen von Bauernfamilien, das gemäss der neuesten Agroscope-Studie bei durchschnittlich 17 Franken pro Familienarbeitskraft und Stunde liegt, erhöhen.

FMS steht nach eigenen Angaben für faire Preise entlang der gesamten Lieferkette und für nachhaltige, tiergerechte Produktionssysteme. Für Konsumentinnen und Konsumenten sowie die interessierte Öffentlichkeit hat der Verein ein Video produziert:

Hintergrund: Die wirtschaftliche Situation der Milchproduktion

Eine umfassende Studie des Centre for Development and Environment (CDE) der Universität Bern beleuchtet die Herausforderungen des Schweizer Milchmarktes und geht der Frage nach, warum immer mehr Schweizer Bäuerinnen und Bauern aus der Milchproduktion aussteigen. Aber auch, wie die Basis der Branche die Herausforderungen und Mechanismen des Milchmarktes wahrnimmt – und welche Kritik sie daran übt.

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass der Milchpreis die Zufriedenheit der Bäuerinnen und Bauern mit der Entwicklung des Milchmarktes und den Abnahmebedingungen massgeblich beeinflusst. Viele empfinden den Produzentenpreis als zu niedrig, um mit der Teuerung Schritt zu halten. Dies hat zur Folge, dass die gestiegenen Produktionskosten oft nicht gedeckt werden können und der Arbeitsverdienst im Verhältnis zum Aufwand als zu tief empfunden wird. Wir haben auf schweizerbauer.ch über die Studie berichtet.

«FMS ist zuversichtlich, dass durch faire Preise und bewussteren Konsum das Marktsegment der fairen Milch weiter ausgebaut werden kann», gibt sich Flückiger in der Mitteilung kämpferisch.

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