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Wie viel Holz habt Ihr geschlagen?

 

Wegen der Angst vor einer möglichen Energiekrise war der Bedarf nach Brennholz bereits im letzten Sommer gross. Die gute Nachfrage widerspiegelte sich in besseren Preisen. Beim Rundholz waren die Preise stabil. Wie viel Holz habt Ihr in den vergangenen Monaten geschlagen?

 

Mit rund 1,3 Mio. Hektaren ist knapp ein Drittel der Fläche der Schweiz mit Wald bedeckt. Ein Viertel davon ist im Besitz von Privatpersonen, wovon rund 20’000 Bauern sind. Diese holzen häufig selbst oder lassen die Waldarbeiten auch von Forstunternehmen ausführen.

 

Ungünstige Bedingungen

 

Das Holzen, eine typische Winterarbeit, findet oft in den ersten Monaten des Jahres statt, und bevor der Frühling kommt, wird das Holz abtransportiert. Zeit also, für ein kurzes Resümee. Florian Landolt von Wald Schweiz erklärt, dass rund ein Drittel des genutzten Holzes aus dem Privatwald stamme, der Rest aus Wäldern von öffentlich-rechtlichen Waldeigentümern wie zum Beispiel Gemeinden. Er ergänzt, dass diesen Winter nicht mehr Holz geerntet worden sei als in den Vorjahren, dass aber wegen der gestiegenen Preise für Brenn- und Energieholz eine Verschiebung der Sortimente in diesen Bereich stattgefunden habe.

 

Heinz Engler, der Geschäftsführer der Holzmarkt Ostschweiz AG, sagt, dass die Landwirtinnen diesen Winter eher weniger Holz geschlagen hätten als in anderen Jahren: «Im Privatwald wurde zwar viel Holz angezeichnet, jedoch nicht so viel geschlagen.» Grund dafür waren die ungünstigen Bedingungen, um das Holz möglichst bodenschonend aus dem Wald zu transportieren, da es keinen bis nur wenig Schnee hatte und die landwirtschaftlichen Böden nur selten gefroren waren.

 

Bessere Brennholzpreise

 

Die Nachfrage nach Brennholz ist 2022 massiv gestiegen.
zvg

 

Im Rückblick auf die letzten Jahre haben sich die Holzpreise in eine positive Richtung bewegt. Beim Brennholz darum, weil letztes Jahr die Nachfrage angesichts einer möglichen Energiekrise aussergewöhnlich hoch war. So hamsterten die Cheminée- und Schwedenofenbesitzer bereits im Sommer 2022 Brennholz, aus Angst davor, im Winter zu frieren. 

 

Die Experten aus der Holzvermarktung sagen, dass die Brennholzpreise im Vergleich zum letzten Jahr um rund einen Drittel gestiegen seien. So gabs zum Beispiel letztes Jahr für einen Kubik Brennholz Buche ab Waldstrasse rund 60 Franken, heuer waren es circa 80 bis 90 Franken. Und auch beim Hackholz waren die Preise besser als im Vorjahr. Da der Winter mild war und nun der Frühling da ist, ist die Nachfrage nach Brennholz entsprechend eingebrochen.

 

Höhere Preise beim Rundholz

 

Beim Rundholz haben sich Preise von den historischen Tiefstständen erholt.
Holzindustrie

 

Beim Rundholz-Hauptsortiment, der Fichte und der Tanne, sind die Preise bereits auf die Saison 2022 hin gestiegen, nachdem sie sich 2021 mit rund 70 respektive 65 Franken noch auf einem historisch tiefen Niveau befunden hatten. Im Vergleich zum Vorjahr waren die Preise heuer mehr oder weniger stabil und bewegten sich je nach Qualität um die 100 Franken pro Kubik ab Waldstrasse.

 

Florian Landolt von Wald Schweiz erklärt: «Wir rechnen damit, dass sich der Preis für Rundholz auf einem gegenüber 2021 klar höheren Niveau stabilisieren wird und mittel- und langfristig eher ansteigen wird. Die höheren Preise von Ende 2022 sind für die Waldbesitzer Anreiz, die Holznutzung weiterzuführen.»

 

Aktuell sei jedoch eine leichte Sättigung am Markt spürbar, so ein Marktkenner und ergänzt: «Man merkt, dass die Preise bei den Produkten, welche die Sägereien verkaufen, zurückgehen.» Grund dafür ist, dass wieder mehr Schnittholz importiert wird, da die Verfügbarkeit besser ist und sich die Bestellfristen wieder normalisiert haben.

 

Schweizer Waldwirtschaft profitiert nur bedingt

 

Was nun die Besitzer der Wälder anbelangt, so hat die Waldwirtschaft generell «sicherlich» von den höheren Preisen profitiert, sagte Paolo Camin, Bereichsleiter Wirtschaft und Wissen beim Branchenverband Wald Schweiz, Anfang April gegenüber der Nachrichtenagentur awp. Aber nicht alle Waldbesitzer und Forstbetriebe hätten gleich viel profitiert.

 

Die Holzproduktion ist trotz höheren Preise meist defizitär.
Kanton Luzern

 

Nach wie vor sei die Holzproduktion im Schweizer im Durchschnitt defizitär geblieben. Pro Kubikmeter wiesen die Waldbesitzer auch bei den hohen Preisen einen Verlust von 8 Franken aus. Vor dem Preisanstieg habe das Minus bei 13 bis 15 Franken gelegen.

 

Während die Betriebe im Mittelland und den Voralpen gewinnbringend arbeiten sollten, hätten die Betriebe in den Bergen auch noch andere Aufgabe neben der Holzproduktion zu erfüllen, sagte Camin weiter. Dies ist etwa der Schutz vor Naturgefahren, die Filterung von Wasser oder die Naherholung. Entsprechend würden diese Dienste auch durch Subventionen gewährleistet.

 

Das Gleiche gilt für viele Betriebe im öffentlichen Besitz, etwa von Kantonen und Gemeinden. Auch hier werden teils andere Aufgaben wie Umweltschutz, Landschaftspflege und Erholung höher gewichtet als der reine Gewinn aus dem Holzverkauf.

 

Bei unserer Umfrage möchten wir von Euch wissen, ob in Eurem Wald auch Holz geerntet wurde? Oder blieb die Motorsäge stumm? Stimmt ab und diskutiert mit. 

 

 

 

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