Der Strukturwandel in der Landwirtschaft setzt sich unvermindert fort. 2014 hat die Anzahl der Betriebe im Vergleich zum Vorjahr um 1161 Einheiten oder 2,1 Prozent auf 54‘046 abgenommen. Zugenommen hat hingegen die landwirtschaftliche Nutzfläche. Zudem wurden in der Schweiz mehr Rinder, Schweine und Geflügel gehalten.
Am Dienstag hat das Bundesamt für Statistik (BFS) die landwirtschaftliche Strukturerhebung 2014 veröffentlicht. Wenig überraschend dabei ist die Tatsache, dass die Anzahl Landwirtschaftsbetriebe rückläufig ist. Das Minus betrug -2,1 Prozent (-1161 Einheiten) gegenüber 2013. In der Schweiz gibt nun noch 54‘046 Betriebe. Im Vergleich zu 2013 (-2,4% oder -1368) hat sich der Rückgang leicht abgeschwächt.
Mehr Nutzfläche trotz Bauboom
Leicht zugenommen hat im vergangenen Jahr die Landwirtschaftliche Nutzfläche (LN). 2014 wurden 1,051 Mio. ha bewirtschaftet. Das sind rund 1‘259 ha mehr als 2013. Dieses Plus ist vor allem der Zunahme im biologischen Landbau geschuldet. Hier nahm die Fläche im Vergleich zu 2013 um 5‘833 ha zu, im konventionellen Bereich jedoch sank die bewirtschaftete Fläche um 4574 Hektaren.
Die 1,05 Mio. ha bestanden mehrheitlich aus Grünflächen (71%) und Getreidekulturen (14%), hauptsächlich Weizen und Gerste. Obwohl sich der Baumboom in der Schweiz 2014 unvermindert fortsetzte, hat die LN zugenommen. Das ist doch erstaunlich. Weshalb die LN zugenommen hat, schreibt das Bundesamt nicht.
Mehr „Biofläche“
Die Zunahme der biologisch bewirtschafteten Nutzfläche kann teilweise mit der Anzahl Betriebe begründet werden. 2014 entschieden sich 6195 Betriebe für die biologische Produktion. Das sind gemäss BFS 148 Betriebe mehr als 2013. 11,5 Prozent aller Landwirtschaftsbetriebe bewirtschafteten ihre Höfe 2014 damit nach biologischen Kriterien. Die Fläche umfasst nahezu 134'000 Hektaren.
Im konventionellen Bereich sank die Anzahl Betriebe um 1309 Einheiten auf 47‘851 Höfe. Die bewirtschaftete Fläche sank 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 4‘574 ha auf 917‘210 ha. Aber immer noch 88,5 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche in der Schweiz wird nach konventionellen Kriterien bewirtschaftet.
Mehr Rinder, Schweine und Hühner
Analysiert wurde auch der Tierbestand. Hier kam es auch zu Zu- und Abnahmen. Deutlich zugenommen hat in der Schweiz der Geflügelbestand (Legehennen und Mastpoulets). Dieser erhöhte sich im Vergleich zu 2013 um 6,4 Prozent 10,72 Millionen Tiere. Im konventionellen wie biologischen Segment wurde eine Zunahme beobachtet.
Ebenfalls gestiegen ist der Rindbestand. Dieser erhöhte sich um 5‘327 Tiere auf 1,563 Mio. Tiere. Ein Drittel davon sind Milchkühe. Das Plus beim Bestand ist überwiegend dem Biosegment zuzuschreiben. In der Schweiz lebten 2014 im Vergleich zum Vorjahr auch mehr Schweine. Das Plus betrug 13‘600 Tiere, im konventionellen wie biologischen Sektor nahm der Bestand leicht zu.
Beim Schafbestand (403'000 Tiere) bestätigt sich der seit einigen Jahren beobachtete Rückgang. Zugenommen hat der Bestand an Bioschafen (+1000). Im Vergleich zu 2013 lebten insgesamt 6‘721 Tiere weniger in der Schweiz. Der Ziegenbestand hat sich bei rund 88'000 Tieren (-188) stabilisiert.
Beschäftigtenzahl stabil
Die Beschäftigtenzahl in der Landwirtschaft veränderte sich 2014 mit einem Total von 158'800 Personen kaum. Knapp die Hälfte davon (45%) arbeitete Vollzeit. Die ausländischen Arbeitskräfte machten mit 9,8 Prozent aller Beschäftigten einen geringen Anteil aus. Allerdings wurde gegenüber 2013 ein Anstieg von 9 Prozent verzeichnet.