Mit einem Sponsoring beim mittelmässig erfolgreichen Fussball-Bundesligisten SV Werder Bremen will der grösste deutsche Geflügelfleisch-produzent sein Image aufpolieren. Das Abkommen zwischen dem Klub und Wiesenhof stösst bei Fans und Bevölkerung auf wenig Gegenliebe.
Insbesondere im Herbst 2011 kam Wiesenhof, welches wöchentlich 4,5 Millionen Hühner schlachtet, wegen Vorwürfen zur Massentierhaltung und Tierquälerei unter starken Druck. Der Fussballclub konnte hingegen seit längerer Zeit wieder einen neuen Hauptsponsor gewinnen. Dieser lässt sich das Engagement in den kommenden zwei Jahren mit insgesamt über 10 Millionen Euro abgelten.
Der Manager des Vereins, Klaus Allofs, beteuerte, dass er nach einem Besuch eines Wiesenhof-Stalls ein ganz anderes Bild der Produktion erhalte habe. Alles sei tipptopp, berichtet «Zeit Online». Aber vermutlich nur für den Manager.
Der Verein musste eine unbekannte Anzahl Vereinsaustritte hinnehmen. Eine Facebook-Gruppe «Wiesenhof als Werder-Sponsor? Nein, danke» hat über 13000 Mitglieder. Und in der lokalen Zeitung «Weser-Kurier» sprachen sich in einer Umfrage 75 Prozent der Bremer gegen das Engagement von Wiesenhof aus.
Am Testspiel am vergangenen Samstagabend gegen Aston Villa aus Birmingham (GB) war der Sponsoring-Deal kein Thema. Hauptsache Tore. Das Spiel endete 3:3. Und die Fans hatten Grund zum Jubeln.