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Wild gefährdet den Wald

In der Mehrheit der Kantone liegen die Verbissschäden durch Wild für eine der Baumarten Weisstanne, Ahorn, Eiche und Vogelbeere über dem Grenzwert. Ein Experte fordert, dass die Jäger mehr Tiere erlegen können.

 

 

In der Mehrheit der Kantone liegen die Verbissschäden durch Wild für eine der Baumarten Weisstanne, Ahorn, Eiche und Vogelbeere über dem Grenzwert. Ein Experte fordert, dass die Jäger mehr Tiere erlegen können.

«Es kommt mir vor, als messe man bei einem Patienten weiterhin  bloss das Fieber, obwohl er eine Körpertemperatur von 41 Grad hat.» Dieses Bild braucht der frühere Oberförster Walter Marti aus Langnau i. E. BE für den Umgang des Kantons Bern mit den Wildschäden im Wald. Marti erhielt am Mittwoch für seine Verdienste um den Plenterwald – einen naturnah bewirtschafteten Dauerwald aus Weisstanne, Fichte und Buche – die Kasthofermedaille.

Verbiss und Abfressen

Laut Marti zeigen die Wildgutachten seit Jahren verbreitet einen grossen negativen Einfluss durch Rehe, Gämsen und Hirsche auf den Wald. Es geht dabei vor allem um den Verbiss, um das Abfressen von Knospen, Trieben und Blättern. Doch wirksame Massnahmen des Kantons Bern sind laut Marti bisher ausgeblieben. Die Jäger seien nicht schuld, die täten, was sie könnten. Marti fordert, dass  die Politik den Jägern mehr Möglichkeiten gibt, die   Jagdordnung liberalisiert. 

Tatsächlich weist der Kanton Bern für 2017 einen Wildtiereinfluss aus, der auf 10% der Waldfläche «untragbar» und auf weiteren 25% «kritisch» ist. So können nicht genügend Jungpflanzen in der gewünschten Baumartenmischung aufkommen. Insbesondere die Weisstanne kann sich auf Tausenden von Hektaren nicht mehr verjüngen, aber auch Laubholz wird abgeäst. Das ist besonders auch im Hinblick auf den Klimawandel bedenklich, weil die  Fichte zunehmend Probleme bekommt. Weisstanne und Bergahorn sind auch für eine gute Durchwurzelung des Bodens und damit für einen wirksamen Schutz des Waldes vor Naturgefahren wichtig. 

Tanne, Ahorn und Eiche

Oswald Odermatt, Forstingenieur an der Forschungsanstalt WSL, sagt, dass Verbissschäden seit Langem ein Problem seien. Odermatt ist Mitautor einer auch von Walter Marti angeregten Studie, die 2015 einen Schweizer Überblick über den Einfluss von Reh, Gämse und Rothirsch auf die Waldverjüngung erstellte. Demnach lag die Verbissintensität bei der Tanne in den Kantonen BE, NE und SZ über dem Maximum der Grenzwerte. Für den Ahorn war dies in den Kantonen GR, NW und BL der Fall, bei der Eiche in BL, GE und SH. Die Vogelbeere war sogar in acht Kantonen so stark betroffen, unter anderem in AG und TG.  

«Ich nehme die Wildschäden im Wald sehr ernst», sagt Christoph Ammann, der Berner Volkswirtschaftsdirektor. Er habe deshalb 2017 ein entsprechendes Projekt lanciert. In Gebieten, in denen die Schäden durch Rehwild besonders gross seien, sei bereits ein zusätzlicher Jagdtag eingeführt worden.

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