Ein Grossteil der Wildbienen-Hotspots in der Schweiz liegt ausserhalb von Schutzgebieten. Wie eine neue Studie von Forschenden der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) zeigt, sind drei von vier besonders artenreichen Flächen nicht geschützt.
Wildbienen sind für zahlreiche Funktionen des Ökosystems von entscheidender Bedeutung, etwa für das Bestäuben von Pflanzen, wie die WSL am Montag in einer Mitteilung schrieb. Von den in der Schweiz heimischen 600 Wildbienenarten gelten aber rund die Hälfte laut der Roten Liste der bedrohten Tierarten als gefährdet.
Hotspots als schützenswerte Bereiche
Um herauszufinden, wie gut der Lebensraum dieser Arten in der Schweiz geschützt ist, haben die Forschenden sogenannte Bienen-Hotspots identifiziert. Also Flächen, auf denen entweder besonders viele verschiedene, oder besonders seltene und spezialisierte Bienen-Arten oder Arten-Zusammensetzungen vorkommen.
Hotspots mit seltenen Arten fanden die Forschenden dabei ausschliesslich im Gebirge, wie die kürzlich im Fachblatt «Conservation Biology» publizierte Studie zeigt. Hotspots im Tiefland zeichnen sich hingegen durch eine grosse Artenvielfalt aus.
Bessere Überwachung
Während bei den besonders artenreichen Flächen laut der Studie 75 Prozent ausserhalb von Schutzgebieten liegen, sind es bei denen mit besonders einzigartigen Arten die Hälfte. Das liegt laut den Autorinnen und Autoren daran, dass es in den Alpen mehr Schutzgebiete gebe, als im Tiefland.
«Diese ungeschützten Hotspots muss man mindestens genau im Auge behalten, noch besser aber in das Netzwerk bestehender Schutzgebiete einbeziehen, wenn das möglich ist», sagte WSL-Forscher Joan Casanelles-Abella in der Mitteilung der WSL.
Besonders die Bienen in den höheren Lagen seien durch den schnell voranschreitenden Klimawandel gefährdet. In den Pyrenäen sehe man bereits, dass in hohen Lagen Arten verschwinden würden.