Vielfalt in der Agrarlandschaft erhöht auch die Vielfalt unter den dort vorkommenden Wildbienen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die Wissenschaftler der Universität Göttingen und des Julius Kühn-Instituts (JKI) jetzt veröffentlicht haben.
Wie die Universität aus Göttingen berichtete, erfassten die Forschenden Wildbienen in blütenreichen, halbnatürlichen Lebensräumen wie Hecken und Blühstreifen in insgesamt 30 verschiedenen, jeweils 1 km2 grossen Untersuchungsgebieten in Agrarlandschaften nahe Göttingen, Itzehoe und Leipzig. Die Bienen seien entlang genormter Streckenabschnitte gezählt und mit einem Handkescher zur Artbestimmung gefangen worden.
Die untersuchten Abschnitte unterschieden sich der Universität zufolge hinsichtlich der Vielfältigkeit und in Bezug auf den Flächenanteil von Raps und Ackerbohnen. «Unsere Ergebnisse zeigen eindrücklich, dass diverse, blühende Ackerkulturen und insbesondere vielfältige halbnatürliche Lebensräume in der Agrarlandschaft notwendig sind, um ein breites Artenspektrum an Wildbienen zu fördern», erläuterte die Leiterin der Abteilung Funktionelle Agrobiodiversität der Göttinger Hochschule, Prof. Catrin Westphal.
Die Erstautorin der Studie, Dr. Nicole Beyer, betonte, dass der Anbau einer bestimmten Massentracht nicht ausreiche, um vielfältige Bienengemeinschaften zu erhalten, die ihrerseits den Bestäubungserfolg vieler Ackerkulturen und Wildpflanzen sicherten.
Laut Dr. Doreen Gabriel vom JKI zeigen die Untersuchungen, dass Ackerbohnen soziale Wildbienen und besonders langrüsselige Hummeln fördern. Ein anderes Bild ergebe sich in Landschaften mit viel Raps. Dort sei ein erhöhter Anteil solitärer Wildbienen festgestellt worden, zu denen oft kleinere Arten zählten