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Wildhüter schiessen «falschen» Wolf

 

Einer der beiden Wölfe, die im März im Waadtländer Jura erlegt worden waren, war nicht der «richtige». Nur einer gehörte dem Marchairuz-Rudel an. Der Kanton hatte vom Bund die Erlaubnis erhalten, zwei Individuen dieses Rudels abzuschiessen.

 

Nach der Durchführung von Verwandtschaftsanalysen ergab sich, dass der am 18. März getötete Wolf «ein weniger als drei Jahre alter Rüde von nicht identifizierten Eltern war, der mit keinem bekannten Rudel in der Schweiz verwandt war», teilte der Kanton Waadt am Freitag in einer Medienmitteilung mit.

 

Der zweite Wolf, der am 28. März getötet wurde, gehörte dem Marchairuz Rudel an. Die Eltern des 7 bis 11 Monate alten Jungwolfs sind das Alpha-Paar des Rudels.

 

Viele Unwägbarkeiten

 

«Dies zeigt, dass der gezielte Abschuss von Wölfen komplex ist», sagte Denis Rychner, Kommunikationsberater der Generaldirektion für Umwelt, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage. Der Abschussentscheid werde nur auf der Grundlage der visuellen Beobachtung, nachts, auf sich bewegende Tiere getroffen.

 

Die intensive Überwachung des Wolfs – Foto- oder Videofallen, akustische Aufzeichnungsgeräte und andere genetische Analysen – ermögliche eine gute Darstellung des Territoriums des Rudels, so Denis Rychner weiter. «Trotz allem wird es immer Unbekannte und Unwägbarkeiten geben», räumte er ein.

 

Es ist nicht das erste Mal, dass in der Schweiz der «falsche» Wolf getötet wurde. Ende Juli gab der Kanton Wallis bekannt, dass ein junger Wolf, der im März im Rahmen der Regulierung des Rudels im Val d›Hérens getötet worden war, nicht zu diesem Rudel gehörte.

 

Der Kanton Waadt hatte im August 2021 vom Bundesamt für Umwelt (Bafu) grünes Licht erhalten, um zwei junge Wölfe des Rudels in der Region Marchairuz zu töten. Diese Regulierungsabschüsse – eine Premiere im Kanton – waren aufgrund der zunehmenden Angriffe auf das Vieh gefordert worden.

 

Angriffe auf Rinder

 

Diese ersten Abschüsse hatten jedoch nicht die erhoffte Wirkung. Seit Beginn dieses Sommers sind die Angriffe noch häufiger geworden. Seit Ende Juni sind auf den Waadtländer Alpweiden elf Jungrinder, sieben Ziegen und vier Schafe vom Wolf getötet worden, wie aus der Online-Zählung des Kantons hervorgeht. Das letzte Opfer war ein Jungrind, das am Mittwoch in der Region Begnines, in der Gemeinde Arzier-le-Muids, tot aufgefunden wurde.

 

Ende Juli reagierte der Staatsrat und ordnete den Abschuss eines einzelnen Wolfs in den Waadtländer Alpen an. Gleichzeitig beantragte er eine neue Genehmigung zur Regulierung des Marchairuz-Rudels. Wenn der Bund seine Zustimmung erteilt, darf nun der Leitwolf dieses Rudels getötet werden.

Kommentare (9)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Barner Helmut | 23.08.2022
    So ein "Wildhüter" gehört sofort gefeuert! Der schiesst, ohne genau zu wissen auf was. Verrückt, wie viele nicht bereit sind, unsere Gesetze in der Schweiz einzuhalten und sogar zu Gesetzesbrüchen aufrufen! Was für Eidgenossen! Zum Kotzen!
  • Bob Achter | 20.08.2022
    Nicht verwandt heisst nicht, dass der abgeschossene Wolf nicht zum Rudel gehörte.
    "Unter bestimmten Bedingungen können auch fremde Wölfe in das Rudel integriert werden."
  • Landwirt im Grünen | 20.08.2022
    Die Wölfe gehören nicht in die Grünlandfläche, auf dem Teer wäre eine bessere Ansiedelung der Wölfe zum Beispiel in der Stadt Zürich oder Basel oder in der Stadt Genf. Dann sind die Diskussionen beendet.
    ich wünsche mir das die Wölfe die Lebensmittel fressen wo die Leute wegwerfen.
  • Rolf Hösli | 19.08.2022
    Ich war dort im Waadtländer Jura, alle Tiere bis auf Jaks ungeschützt Kälber irren der Strasse entlang, suchen die Mutter! Wo ist der Herdenschutz? Super Vorbild für nicht funktionierenden Herdenschutz und zeugt von einer tierverachtenden Gleichgültigkeit welche Tierschutzwidrig ist! Hinterher grosses Gejammer...
    • Fritz Marti | 19.08.2022
      Die Weiden im Jura sind nicht wolfsicher zu umzäunen.....viel zu gross. Hier funktioniert Herdenschutz nur mit dem Gewehr auf Mann.
      • kein Glarner | 19.08.2022
        Der Glarner muss es ja wissen, tztztz....
    • Kontrolleur | 20.08.2022
      Keine Ahnung hat, wer ein Kalb und eine Kuh nicht unterscheiden kann und im Jura herumirrt und von Juraweiden wirklich keine Ahnung hat. Wer von unserem schweizerischen Tierschutzgesetz, vom Veterinäramt von der Tierverkehrsdatenbank , von der Abteilung, für Tierdelikte, von dem Kontrollwesen und von der ganzen Landwirtschaft , überhaupt keine relevante Kenntnis hat.
  • Demokrat | 19.08.2022
    Falschen Wolf gibt es nicht.
    Weniger ist mehr!
    • Schnittlauch | 19.08.2022
      Wichtig ist, dass einer geschossen wurde!

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