Das Wildschwein ist im Grunde ein typisches Waldtier. Landwirtschaftsflächen werden von Wildschweinen zur Nahrungsaufnahme aufgesucht und wenn die Vegetation dicht und höher als 70 cm ist auch gerne als Versteck genutzt.
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Die italienische Regierung hat die Jagd auf Wildtiere wie Wildschweine in städtischen Gebieten freigegeben. Die Abgeordnetenkammer in Rom hat einen entsprechenden Änderungsantrag im Zuge der Verabschiedung des Haushaltes 2023 kurz vor dem Jahreswechsel beschlossen.
Wie die französische Tageszeitung «Le Monde» berichtete, dürfen demnach lizenzierte und ausgebildete Jäger die Tiere am Stadtrand «im Falle einer Vermehrung, die die öffentliche Sicherheit beeinträchtigt, abschiessen». Das Fleisch dürfe nach Kontrollen der Gesundheitsbehörden verzehrt werden.
Hintergrund ist vor allem die steigende Wildschweinpopulation in Städten wie Rom. Italiens Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigidahatte sich für die Lockerung der Jagdvorschriften stark gemacht. Der italienische Bauernverband Coldiretti begrüsst die Massnahme. Laut Angaben des Verbandes, beläuft sich die Gesamtzahl an Wildschweinen in Italien auf 2,3 Millionen Tiere. Diese seien mittlerweile eine Gefahr für die «Gesundheit, die Arbeit und die Sicherheit der Italiener», so Coldiretti-Präsident Ettore Prandini anlässlich der Debatte in der Abgeordnetenkammer.
«Die Herden rücken immer näher an Häuser und Schulen heran, bis hin zu Parks, zerstören Ernten, greifen Tiere an, belagern Ställe, verursachen Verkehrsunfälle mit Toten und Verletzten und durchwühlen Müll mit offensichtlichen Gesundheitsrisiken», beklagte Prandini. Einer von Coldiretti beauftragten Studie des Forschungsinstituts Ixè zufolge kommt es in Italien alle 48 Stunden zu einem Zwischenfall mit einem Wildschwein.
Die Opposition sowie Umweltorganisationen lehnten die Änderung der Jagdvorschriften ab. Der Sprecher der italienischen Grünen, Angelo Bonelli, kündigte Widerstand auf nationaler Ebene und eine Beschwerde bei der Europäischen Union an.
