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Wildwest-Romantik im Jura

Über einem Lagerfeuer Bisonfleisch braten und im Tipi-Zelt geniessen. Dieser Hauch von Indianer-Romantik lässt sich auch in Boncourt erleben. Im Norden des Jura hält Michel Prêtre rund 80 Bisons auf 30 Hektaren.

 

 

Über einem Lagerfeuer Bisonfleisch braten und im Tipi-Zelt geniessen. Dieser Hauch von Indianer-Romantik lässt sich auch in Boncourt erleben. Im Norden des Jura hält Michel Prêtre rund 80 Bisons auf 30 Hektaren.

Den rund 10'000 Touristen, die jährlich das Dorf an der Grenze zu Frankreich besuchen, bietet Michel Prêtre auch Rundfahrten mitten durch den Bison-Park an. So ist der Bison-Park für Boncourt zu einer wichtigen Attraktion geworden.

Mitten unter Bisons

Dazu steht ihm ein Jeep mit einem offenen Anhängewagen, der für bis zu 15 Personen Platz bietet, zur Verfügung. Damit fährt er in die Weide hinein und bietet so den Besuchern die Chance, die sanften Riesen aus nächster Nähe zu bestaunen. Ansonsten sind die Bisons nur hinter einem stabilen, zwei Meter hohen festen Maschendrahtzaun zu sehen. Dieser ist noch mit einem zusätzlichen Draht und 10'000 Volt geschützt – auch «damit niemand hinüberklettern kann», wie Prêtre ergänzt. Selbst er geht nur mit dem Jeep auf die Weide.

Während der Fahrt durch den Park erzählt Prêtre, wie der Bison in Nordamerika am Ende des 19. Jahrhunderts beinahe ausgerottet war, weil amerikanische Siedler das Indianervolk bekämpften, indem man ihm dessen Hauptnahrung tötete. Auch erzählt er, wie  sich im Jahr 2004 sein Traum erfüllte, als die ersten 13 Bisons bei ihm eintrafen.

«Diese habe ich von einem Züchter aus Genf gekauft, doch schon ein Jahr später konnte ich je drei männliche und drei weibliche Tiere direkt aus den USA importieren», berichtet er weiter. Inzwischen ist seine Herde auf etwa 80 Tiere angewachsen, wovon 30 Muttertiere sind, die in der Regel einmal jährlich ein Kalb zur Welt bringen. Auf weiteren 30 Hektaren wächst Getreide.

Schlachtung auf Weide

Für die geführte Rundfahrt im Bison-Park verlangt Prêtre sechs Franken pro Person oder zehn Franken, wenn die Gruppe am Ende der Rundfahrt noch einen Aperitif wünscht. Ansonsten ist Fleisch der einzige wirtschaftliche Nutzen. Im Alter von drei Jahren sind die Bisons schlachtreif und liefern ein Schlachtgewicht von etwa 300 Kilo.

Da man einen Bison jedoch nicht einfach einfangen und zum Schlachthof fahren kann, lässt Prêtre etwa zweimal pro Monat einen Metzger zu sich kommen. Ausgerüstet mit einem Jagdgewehr, schiesst dieser einen Bison. «Für das Tier ist diese Schlachtmethode mit bedeutend weniger Stress verbunden», meint Prêtre. Dann fahren sie mit einem Jeep, der mit einem Teleskoparm ausgerüstet ist, in die Weide hinein und laden den Schlachtkörper auf. Sobald sie die Weide wieder verlassen haben, lässt man den Bison ausbluten. Bis das Tier schliesslich in der Metzgerei angekommen ist, vergehen gerade mal 15 Minuten.

Fleisch sehr fett- und cholesterinarm

Da die Bisons sehr extensiv gehalten werden und nichts fressen ausser Gras und im Winter, wenn die Weiden mit Schnee bedeckt sind, gelegentlich etwas Heu und Grassilage, ist das Fleisch sehr fett- und cholesterinarm. Je rund die Hälfte verkauft er an Metzgereien und Restaurants sowie an Private. In einem eigens gebauten Tipi-Zelt bietet er gleich vor Ort an, das schmackhafte Bisonfleisch zu geniessen. Über einem Lagerfeuer zubereitete Filets und Steaks runden den Hauch von gemütlicher Wildwest-Romantik  ab.

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