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Winter und Sommer im April

Der April wird seinem Ruf im laufenden Jahr gerecht: In der ersten Monatshälfte erlebte die Schweiz frühsommerliche Verhältnisse mit zahlreichen Temperaturrekorden. In der zweiten Monatshälfte schneite es auf der Alpennordseite wieder bis in tiefe Lagen.

Das landesweite Mittel der Apriltemperatur beträgt 5,1 °C . Damit wurde der Normwert 1991-2020 schweizweit mit +0,4 Grad nur minim übertroffen. Der April 2024 belegt Rang 21 in der Liste der landesweit mildesten Aprilmonate seit Messbeginn 1864.

Extrem milde erste Hälfte

Während der Wärmeperiode vom 5. bis 8. April verzeichneten mehrere Messstandorte beidseits der Alpen Sommertage mit Tageshöchstwerten von 25 Grad oder mehr, wie das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) am Dienstag mitteilte. In Basel-Binningen BL wurde mit knapp 29 Grad das Tagesmaximum gemessen.

Vom 12. bis 14. April verursachte ein Hochdruckgebiet mit milder Luft subtropischen Ursprungs die zweite Wärmeperiode. In dieser lagen die Tagesmitteltemperaturen vielerorts um sechs Grad oder mehr und in Berglagen bis zu zwölf Grad über der Norm zwischen 1991 und 2020.

In der ersten Monatshälfte wurden an 27 Messstandorten mit längeren Messreihen neue Aprilrekorde bei den Tageshöchstwerten registriert. Darunter waren waren der Chaumont ob Neuenburg (22,0 °C), Davos (20,4 °C), Engelberg (24 °C) und Genf (28,3 °C). Die Stadt La Chaux-de-Fonds NE und der Berg Säntis in der Ostschweiz verzeichneten gar die wärmste Dreitagesperiode in einem Aprilmonat seit Messbeginn vor über 100 Jahren.

Drastischer Temperatursturz

Zwischen den beiden Wärmeperioden erfolgte der erste Temperatursturz – vom 8. auf den 10. April: In Bern sank die Tagesmaximum-Temperatur innerhalb von zwei Tagen von 24 auf rund 11 Grad. Die Norm liegt hier zu diesem Zeitpunkt des Jahres laut Meteoschweiz bei rund 14 Grad.

Während des zweiten Temperatursturzes vom 14. auf den 16. April sank die Tagesmaximum-Temperatur in Bern derweil innerhalb von zwei Tagen von 26 auf 11 Grad. Die für den zweiten Temperatursturz verantwortliche, feuchtkalte Polarluft, leitete eine längere Niederschlagsperiode ein, die auch für Neuschnee sorgte.

Dies führte an vielen Orten auf einer Höhe um 1000 Meter zu überdurchschnittlichen Schneehöhen. In Elm GL und Einsiedeln SZ lagen diese zwischen dem 22. und 25. April bei 10 bis 30 Zentimetern. Zu dieser Zeit liegt an diesen Standorten laut Meteoschweiz typischerweise kaum noch Schnee. Auf dem Urnerboden UR auf knapp 1400 Metern Höhe wurde am 23. April mit 68 Zentimetern gar die grösste Schneehöhe des Winters gemessen.

Im Osten zu nass, im Westen zu trocken

Die ersten kräftigen Niederschläge im April fielen schweizweit mit dem Durchgang von Kaltfronten am 1. und 9. April. Mit dem zweiten Temperatursturz am 16. April begann eine etwa 10-tägige Phase mit Niederschlag auf der Alpennordseite. Die Alpensüdseite erhielt zwischen dem 26. und 28. April noch einmal Niederschlag. Die gefallenen Tagesniederschläge waren jedoch zu keinem Zeitpunkt aussergewöhnlich. In der Summe über den Monat lagen die Niederschlagssummen entlang dem östlichen Alpennordhang und in der Zentral- und Innerschweiz zwischen 100% und 170% der Norm 1991-2020.

In den übrigen Gebieten des Landes waren die Niederschläge verbreitet unter dem langjährigen Durchschnitt. Am trockensten war es am Jurasüdfuss zwischen dem Genfer- und dem Bielersee, im Haupttal des Wallis und auf der Alpensüdseite im Misox und in der Leventina mit 40% bis 70%.

Blüte zwei Wochen früher

Die Frühlingspflanzen nahmen ihren Vorsprung von zwei bis drei Wochen auf die mittlere Entwicklung aus den Vormonaten in den April mit. In der sehr warmen ersten Aprilhälfte blühte der Löwenzahn und das Wiesenschaumkraut mit einem Vorsprung von knapp drei Wochen auf das Mittel von 1991-2020. Bei beiden Wiesenpflanzen begann die Blüte schon ab Mitte März. 

Ab der letzten Märzdekade begannen die Obstbäume zu blühen. Unterhalb von 600 m blühten die Kirschbäume im Mittel am 1. April, die Birnbäume am 4. April und die Apfelbäume am 10. April, mit einem Vorsprung von 12–15 Tagen auf das Mittel. Damit gehörte die diesjährige Blüte der Obstbäume zu den frühesten seit 1954.  Die Blattentfaltung hatte einen Vorsprung von rund 9–12 Tagen auf das Mittel. Durch den starken Temperaturrückgang Mitte April, wurde Blattentfaltung verlangsamt.

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