Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) rät den Landwirten, für die Ernte 2025 Winterraps in die Fruchtfolge einzuplanen. Für eine Anbauausdehnung spreche insbesondere die positive Entwicklung der Erzeugerpreise. So habe sich seit Jahresstart die Preisschere zwischen den Vorkontraktpreisen für Raps und Brotweizen merklich vergrössert. Anfang Juli hätten die Erzeuger für Raps der Ernte 2024 im Schnitt 459 Euro/t (439.22 Franken/t) frei Erfasserlager erhalten und damit mehr als doppelt so viel wie für Brotweizen.
Als Argument für eine Aussaat von Winterraps führt die UFOP zudem die nach wie vor starke Nachfrage aus dem Biokraftstoffsektor an. Die EU-Mitgliedstaaten müssten bis Juni 2025 die novellierte Erneuerbare Energien-Richtlinie (RED III) umsetzen. Dies habe zur Folge, dass der Bedarf an Biokraftstoffen weiter zunehmen werde. Erstmals müssten auch die Bereiche Flugverkehr und Schifffahrt Mindestziele für die Beimischung erfüllen.
Palmöl darf ab 2030 nicht mehr eingesetzt werden
Für Winterraps spricht nach Ansicht der Förderunion auch, dass Palmöl als Biokraftstoff-Rohstoff in der EU spätestens 2030 nicht mehr eingesetzt werden dürfe. In Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Österreich, Schweden und weiteren Mitgliedsstaaten sei dies bereits heute der Fall.
Eine der grössten Herausforderungen für einen erfolgreichen Rapsanbau sei derzeit der Befall mit dem Rapserdfloh, so die UFOP. Für Situationen mit Starkbefall seien im vergangenen Jahr erstmals Notfallzulassungen für zwei neue Insektizide der Wirkstoffklasse der Diamide erteilt worden. Erste Erfahrungen in Deutschland belegten eine gute Wirksamkeit. Für die Folgejahre seien weitere Anträge auf Notfallzulassung für diese Mittel angekündigt.