An der Ahornstrasse in Ufhusen LU ist die Nacht taghell. Grund dafür sind die protestierenden Landwirte und Landwirtinnen aus der Region Bern und Luzern. Mit ihrer Aktion am Freitagabend wollten sie den Forderungen nach weniger administrativen Aufwand und für faire Produktepreisen nochmals Nachdruck verleihen.
Viele Kantone vor Ort
Die Personen sind zahlreich erschienen. Wer den Gesprächen lauscht und die nachdenklichen Minen der Landwirtinnen und Landwirte studiert, bekommt beinahe Gänsehaut. «Wir brauchen in der Sache die Basis. Deshalb reisen wir an jede erreichbare Demo», erzählt ein Teilnehmer aus dem Kanton Bern. Auch Delegationen mit Aargauer, Solothurner und Basler Nummernschilder sind vor Ort. Sie alle künden an, weiterhin an den Mahnwachen teilzunehmen.
Der «Demo-Johny»
Sein John Deere 6120M mit dem Schaltafel-Schild mit dem Schriftzug «No Farmers, No Food, No Future» verrät einer der Hauptverantwortlichen der Mahnwache seine Anwesenheit: Roman Hodel. Er steigt auf einen Traktor, damit ihn jeder sehen kann. «Wir dürfen nicht still sein, sonst meinen die Bundesämter, dass alles in Ordnung sei», ruft der Luzerner Milchbauer den anwesenden Leuten zu, und fügt an: «Deshalb müssen wir laut bleiben. Aber damit wir nicht stören sind wir mit unserer Mahnwache ausserhalb der Dörfer».
«Jeder kann etwas machen»
Alle Anwesenden hören gespannt zu. «Jeder kann etwas machen, egal wie klein die Aktion ist», erklärt Hodel.. Jeder könne sein Umfeld aufklären, eine Tafel am Hof anbringen oder an einer Aktion teilnehmen. «Auch das Thema Traktoren können wir angehen. Das sind unsere Arbeitsgeräte, die aktuellen Strassenverkehrsvorschriften und Sicherheitsanforderungen gerecht werden müssen», gibt Hodel den anwesenden Landwirten weiter. «Wir müssen deutlich machen, dass wir damit arbeiten. Somit kann das nicht gegen uns verwendet werden.»
168 Traktoren
Der Abend ist handgestrickt, aber sehr gut geplant. Die 168 Traktoren vor Ort bilden den Schriftzug «Essen» mit einem Schweizer Kreuz. So wolle man auf Schweizer Essen hinweisen. Denn wäre der Produktepreis angemessen, wäre die Diskussion um Geld vom Staat in Form von Direktzahlungen viel entspannter und nach dem Wunsch vieler Anwesenden auch weniger relevant.





