Viehzüchter Heinz Meier aus Kyburg ZH führt am kommenden Samstag die Meier’s Holstein Sale durch. Er erklärt, weshalb er eine weitere Hofauktion organisiert und weshalb er unterschiedliche Kuhtypen züchtet.
Es ist bereits die fünfte Auktion, die Heinz Meier aus Kyburg ZH in einer Woche organisiert. «Mit der Hofauktion habe ich den direkten Kontakt zu den Landwirten, sie sehen den Betrieb, und ich kann viele Tiere auf einmal verkaufen», fasst der Holsteinzüchter die Gründe zusammen, weshalb er den grossen Aufwand auf sich nimmt.
Und noch etwas betont Meier: «Mir sind zufriedene Kunden wichtig. Wenn jemand nicht zufrieden ist, kann man mit mir immer reden.»
Unterschiedliche Typen
Meier weiss genau, was es für eine erfolgreiche Hofauktion braucht. Sein bisheriger Erfolg bestätigt es. «Ich will möglichst viele Personen ansprechen. Im Angebot stehen deshalb Tiere von der normalen Kuh bis zum exklusiven Schau- oder Zuchtwerttier.» Meier ist auch überzeugt und spricht aus Erfahrung, dass nicht nur aus den teuersten Tieren wertvolle und prägende Zuchtlinien entwickelt werden können. Doch wie wirken sich diese unterschiedlichen Kuhtypen in der Herde aus?
Meier, der 56 ha LN bewirtschaftet und aktuell 250 Tiere hält, davon rund 85 Kühe, erklärt: «Es stimmt, wir haben grosse und kleinere Kühe im Stall. Mit Schaugenetik hat man zum Teil sehr grosse Tiere im Stall, doch auch die kleineren Kühe, die mit Fokus auf hohe Zuchtwerte gezüchtet wurden, erreichen eine Widerristhöhe von rund 150 cm. Ein Leistungsunterschied zwischen diesen zwei Kuhtypen ist bei uns kaum zu beobachten. Dies wiederum bedeutet, dass die kleineren Kühe effizienter Milch geben und der Erhaltungsbedarf an Energie bei ihnen geringer ist.»
Gezielte Zukäufe und ET
Meier spielt als Stierenzüchter ganz vorne in der Zucht mit. Vom selbstgezüchteten Stier Meier’s GP-Mystery, der vor zwei Jahren an der Sale für 11’600 Franken an die italienische Besamungsstationen GPlus verkauft wurde, konnten nach den ersten zehn Monaten 25’000 Samendosen verkauft werden. Um auch in Zukunft vorne mitmischen zu können, setzt Meier weiterhin auf gezielte Zukäufe, auf Embryotransfer (ET), vor allem bei Rindern, und bei einzelnen Rindern auch auf die In-vitro-Fertilisation (IVF).
«Bisher habe ich IVF nur in Deutschland bei der RinderAllianz gemacht, bei Rindern die dort aufgezogen werden», so Meier. Rund 40 Spülungen würden in diesem Jahr gemacht. Aktuell setzt Meier Stiere wie Showtime und Allegiant P im Schausektor und Lovoo, EQ, Gordon und Leeder für hohe Genomics ein. Weiter kommen auch selbstgezüchtete KB-Stiere wie Mygold, Mystery und Carlitos in den Einsatz. «Ich habe von all diesen Stieren schöne Kälber auf dem Betrieb.»
Zurück zur Hofauktion. «Der Aufwand ist gross, auch in finanzieller Hinsicht», gibt Meier zu bedenken. Denn seit Anfang Woche arbeiten rund 15 Personen für die Vorbereitungen auf dem Betrieb, am Auktionstag werden es rund 30 Personen sein. «Es macht aber Freude, und das Angebot wurde besser und breiter. Das motiviert mich.»
5. Meier’s Holstein Sale
Am Samstag, 3. September, werden auf dem Betrieb von Heinz Meier in Kyburg 30 Kühe, 25 Jungrinder, 20 Rinder, 5 Zuchtstiere und 10 Embryonenpakete aus tiefen, langlebigen, internationalen und eigenen Kuhfamilien angeboten. Auktionator ist Andreas Aebi, die Pedigrees stellt Katja Brügger vor. Die Auktion startet mit einer äusserst produktiven Monterey-Tochter, die frisch in der vierten Laktation mit über 60 kg Tagesmilch gestartet ist und in der dritten Laktation bereits VG 89 eingestuft wurde.
Eines der Auktionshighlights (Nr. 53) ist eine Ryder-Tochter direkt aus Neslyn-Vray VG 89 (siehe Bild), die auf Ashlyn-Vray zurückgeht, die erste EX 96 eingestufte Kuh in Spanien und Reserve Grand Champion an der Europaschau 2016. Ein weiteres Spitzenkalb (Nr. 57) ist die Showtime-Tochter mit Rotfaktor und 140 ITP aus einer Undenied aus KingsRansom MG Clevage EX 95.
Ebenfalls sehr interessant ist das knapp jährige Doral-Rind mit einem ITP von 145, das Strans-Jen-D Tequila-Red EX 96 zur Grossmutter hat. Mit einem PTAT von 3,75 führt es die Exterieurspitze in Europa an. Weiter werden zahlreiche Mitglieder aus der Familie des ehemaligen Listenführeres und KB-Stieres Meier’s GP-Mystery verkauft, z.B. eine Logistics-Tochter (Nr. 86) mit 1629 ISET direkt aus der Mutter von Mystery. hal
Auktionsbeginn: 3. September, 19.00 Uhr, Besichtigung ab 15 Uhr. Katalog und online mitbieten: salesroom.live-sales.com.