Mit einem feinen Netz von Wetterstationen liesse sich der Einsatz von Pestiziden reduzieren. Via Vorstoss erwartet Landrat und Bauer Markus Graf vom Kanton Basel-Land, dass dieser den Ball aufnimmt und eine Vorreiterrolle übernimmt.
Die beiden Agrarinitiativen werfen auch in der regionalen Politik ihre Schatten voraus. Mit seinem Vorstoss «Ressourcenschonende digitale Landwirtschaft» will Landrat und Bauer Markus Graf aus Maisprach die Regierung und die Öffentlichkeit für neue Möglichkeiten bei Bewässerung und Pflanzenschutz sensibilisieren.
Feines Netz von Wetterstationen
In seinem Fokus steht ein feines Netz von Wetterstationen, mit denen sich Kulturen standortgerecht und in Echtzeit überwachen lassen. Mit seinem Vorstoss will Graf den beiden Agrarinitiativen den Wind aus den Segeln nehmen. Neu ist diese Idee nicht. Über die Plattform «Agrometeo» lassen sich Wetterdaten im Zehnminutentakt abrufen. Doch die heute vorhandenen Stationen stehen zur Beobachtung der Mikroklimata zu weit voneinander entfernt.
Mit je einer Wetterstation pro Lage liessen sich Niederschlag, Lufttemperatur, Windgeschwindigkeit und -richtung, Luft- und Bodenfeuchtigkeit standortspezifisch ermitteln und der beste Zeitpunkt für die Behandlung der Kulturen bestimmen. Vor allem im Obst- und Weinbau spielt dies eine zentrale Rolle. Markus Graf nennt ein Beispiel: «Die Reife von Pilzsporen bedingt eine gewisse Temperatur und Bodenfeuchtigkeit.»
Stationen vernetzen
Im Rebberg nördlich seines Hofs treten öfter Krankheiten auf als anderswo. «Der Lochacher ist ein Mehltaugebiet», sagt Graf. Die Feuchtigkeit bleibt wegen der schwachwindigen Lage liegen. In seinem Rebberg im Eich im Osten von Maisprach hat er dagegen weniger Probleme mit Pilzkrankheiten. Statt vorsorglich Fungizid zu spritzen, könnte er dank aktuellen Wetterdaten zuwarten und so mehrere Behandlungen einsparen.
Aber nicht nur beim Pflanzenschutz spielen Wetterdaten eine Rolle. Auch eine gezielte und wassersparende Bewässerung nimmt in der für Trockenheit anfällige Nordwestschweiz an Bedeutung zu. Mehrere miteinander vernetzte Wetterstationen verteilt über jedes Dorf würden erlauben, Pflanzenschutzmittel pro Lage gezielt anzuwenden und nur dann zu bewässern, wenn es nötig ist. Der Nutzen von Wetterdaten in Echtzeit ist deshalb für die Landwirte nicht zu unterschätzen. «Wir sind keine unüberlegten Giftspritzer», lautet Markus Grafs Botschaft. Der Bauer als Unternehmer überlege sich genau, welche Mittel er einsetzt.
Ausbildungsbedarf nicht unterschätzen
Die Wetterstationen sind allerdings nicht billig: Rund 2500 Franken veranschlagt Graf pro Wetterstation. Die mit handelsüblichen Batterien betriebenen Geräte lassen sich auch an abgelegenen Standorten ohne Stromquelle installieren. Ohne fundierte Kenntnisse der Standorte und der Anbauflächen geht es allerdings nicht. Die Messdaten dienen lediglich als Entscheidungshilfen.
Dem Landwirt obliegt es, diese richtig zu interpretieren. Hier sieht Graf die Möglichkeit staatlicher Unterstützung. «Der Ausbildungsbedarf ist nicht zu unterschätzen», gibt er zu bedenken. Von der Volkswirtschaftsdirektion erwartet er, dass sie den Ball aufnimmt. Als Region mit vielen Spezialkulturen könnte das Baselbiet eine Vorreiterrolle übernehmen.
Braucht Technik und Wissen
Als Fachstelle hat sich das Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung mit dem Vorstoss zu befassen. Eine Stellungnahme steht noch aus. «Bevor das Thema im Landrat behandelt ist, darf ich mich nicht dazu äussern», hält Lukas Kilcher fest. «Es braucht Technik und Wissen», so der Leiter des Ebenrain-Zentrums für Landwirtschaft, Natur und Ernährung.
Der Drohneneinsatz im Feldbau sei am Ebenrain seit Jahren ein Thema. «Wir werden uns des Themas annehmen», sagt Kilcher. «Egal, wie der Volksentscheid ausfällt.»
Dürfen wir nicht über solche übertriebene Landwirtschaftliche Entscheide als Laien abstimmen. So nach dem Moto mich selbst wird es ja nicht treffen.
Ohne Bauern bleibt unser Teller leer!!!!!
Darum 2x Nein
Praktisch alle Fortschritte in der Technik kommen aus der Rüstungsindustrie (Atomkraft, Internet, ....). Deshalb müssen sie nicht schlecht sein.
Die Übersterblichkeit ist im 2020 in Deutschland ab dem Zeitpunkt sichtbar, als die Impfungen durchgeführt wurden. Covid-Impfungen sind Giftspritzen, die lebensgefährlich sind.
Wo bleiben die linken "Naturschützer" bei diesem Thema, zumal es sich noch um GVO handelt?
Zugegeben, die Informationsflut im Internet macht es den Laien nicht einfach, Wahrheit von Unwahrheit zu trennen.
Da war aber bereits früher in gedruckten Infos so. Oder wie kannst Du es erklären, dass die Kaninchen in der Bibel als Wiederkäuer bezeichnet werden?