Michael Bachofen aus Maur ZH hat eine Aktion gegen die Agrarinitiativen mitorganisiert. 300 Bauern suchten Kontakt zur Bevölkerung. Dabei wollten sie zeigen, dass auch sie eine nachhaltige Landwirtschaft anstreben.
«Die Trinkwasser-Initiative beinhaltet sehr emotionale Aspekte. Sie zeigt mit dem Finger auf uns und stellt uns als Umweltsünder dar. Das trifft uns Bauern.» Das sagt Michael Bachofen. Der 28-jährige Landwirt mit Meisterprüfung hat vor drei Jahren den elterlichen Betrieb in Maur ZH übernommen.
65 Milchkühe
Mit seinen Eltern und einem Lehrling hält er 65 Milchkühe, Jungvieh, Mastochsen und eine Pferdepension. Er verfügt über 45 Hektaren, die grösstenteils aus Grünland für den Futterbau bestehen. Er führt den Betrieb nach ÖLN- und IP-Suisse-Richtlinien. Ihn persönlich würde die Annahme der Initiative jedoch nicht so hart treffen wie etwa Acker- oder Gemüsebauern.
Der Raps müsste bei ihm aus der Fruchtfolge fallen und die produzierte Milchmenge würde wohl kleiner, weil er den Tierbestand reduzieren müsste. Aktuell ist er auf den Futterzukauf angewiesen. Aber er könnte sich so weit anpassen, dass er immer noch direktzahlungsberechtigt wäre. Trotzdem engagiert er sich gegen die Trinkwasser- und die Pestizidinitiative, über die wir am 13. Juni abstimmen werden.
Neue Generation
Am 15. Mai fand im Kanton Zürich eine Sternfahrt statt. Nach einer Medienkonferenz, die Bachofen abhielt und bei der nebst diversen Zürcher Medien auch Nationalratspräsident Andreas Aebi (SVP, BE) zugegen war, fuhren 300 Bäuerinnen und Bauern in verschiedenen Bezirken mit ihren Traktoren auf Dorfplätze und vor Einkaufszentren. Dort haben sie Äpfel, Most und Flyer verteilt und mit den Passantinnen und Passanten das Gespräch gesucht.

zvg
Bachofen war im 6-köpfigen Organisationskomitee. Ihm war wichtig, dass sich die Bauern bei dieser Aktion nicht als Opfer darstellten, die sagten, wir machen schon alles richtig. Vielmehr sollten die Gesprächspartner verstehen, dass gerade sie als Jungbauern ebenso an einer nachhaltigen Landwirtschaft interessiert sind. «Es gibt ältere Bauern, die sagen, ich habe das seit 30 Jahren so gemacht, also mache ich es die letzten zehn auch noch so. Das ist okay.» Aber sie, die Jungen, sähen das anders. Es finde ein Umdenken statt.
Zielkonflikte
«Ich setzte Antibiotika zum Beispiel schon viel massvoller ein als noch mein Vater.» Und in der Ausbildung ist Nachhaltigkeit ein Thema. «Die Technologie entwickelt sich dahingehend, dass wir immer weniger Pflanzenschutz brauchen. Wir kommen je länger je mehr von chemischen Pflanzenschutzmitteln weg», sagt er. Die Initiativen wollten diese Entwicklungen beschleunigen und erzwingen, ohne den Bauern die nötige Zeit zu geben, die bei Landwirten wiederum für Planungssicherheit sorgen würde. Das findet er problematisch.
Ganz allgemein gebe es ihm zu denken, dass sich Bauern bei so vielen Themen in Zielkonflikten gefangen sehen. Das Tierwohl lässt sich zum Beispiel nicht so leicht mit dem Klimaschutz vereinbaren. Das sehe die Stadtbevölkerung zum Teil nicht. «Sie wissen nicht, wie eng alles verknüpft ist.» Mit ihrer Aktion wollten sie genau auf solche Aspekte hinweisen und zeigen, dass sie sich dem gesellschaftlichen Bedürfnis für mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit nicht widersetzten. Die Aktion sei gut gelaufen. Ihnen sei Wohlwollen entgegengebracht worden.

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Vielleicht doch nein
«Viele haben sich auf eine Diskussion eingelassen und einiges erst danach verstanden. Sie haben zum Teil gesagt, dass sie sich das mit dem Ja-Stimmen noch einmal überlegen», erzählt er. «Natürlich haben einige auch den Kopf geschüttelt und kurz ihre Gegenposition dargestellt oder sind einfach weitergegangen», sagt er. Das sei in Ordnung, so funktioniere eine Demokratie.
Weniger in Ordnung findet er die Kommentare und Mails, die nach der Aktion bei ihnen eingingen und klar unter die Gürtellinie zielten. Das sei nicht zielführend. Und verletzend. Und eben. Verletzend sei auch der Aspekt der Trinkwasser-Initiative, der die Bauern zu Sündenböcken macht, statt sie als Teil der gesellschaftlichen Entwicklung und Lösung der Probleme zu sehen.

zvg


Deshalb stimmt jeder wache Bürger 5 x NEIN am 13. Juni!
Hier sieht man, was für Laien da mitdiskutieren.
1. Der Landwirt, der keine Tiere aber einige Hektaren Oekofläche hat, kann je dieses Futter niemandem verkaufen.... Die Initiative verbietet das. Also bleibt nichts als verbrennen, denn er MUSS es abräumen.
2. Wenn Bergbauern kein Ergänzungsfutter zukaufen dürfen gehen Ihre Tierleistungen so zurück, dass der Betrieb nicht rentabel geführt werden kann und somit ganze Betriebe aufgegeben werden müssen.
1. Dieser Landwirt lebt heute wegen seiner unproduktiven Fläche vor allem von DZ; Ist also der Bauer, der von den Gegnern kritisiert wird, weil man deshalb Lebensmittel importieren muss. (Das ist NICHT meine Meinung!)
2. Bergbauern können (wie leider die meisten) auch heute ihren Betrieb nicht rentabel führen. Darum stützt der Staat mit Steuergelder und trotzdem müssen leider ganze Betriebe aufgegeben werden.
Damals gab's den Spruch; ''Wieso bringst du deinen Film ins Fotolabor? Halte ihn doch einfach in den Rhein!''
Heute kann man das Wasser aus allen Gewässern der Schweiz bedenkenlos trinken!
Gerade mal 2% der 600 Messstellen überschreiten aktuell die Grenzwerte(welche weltweit die tiefsten sind) für Pestizide.
Auch die Nitratwerte haben sich seit 2007 halbiert.
Dort siehts du übrigens auch fast keine 2XNein Plakate.
Ja Plakate übrigens auch nicht.
Krass, wie da argumentiert wird. Frage an die Befürworter... Was tun die Landwirte ohne Tiere, mit dem Gras auf den vorhandenen Oekograsflächen? verbrennen?? und wer pflegt die Berg-und Alplandschaft für die Touristen, wenn das Bauern in den Bergen nicht mehr Kostendeckend ist, weil Tier nur mit überständigem Berggras nicht Kostendeckende Milchleistungen ergeben. Die Initiativen sind absolut nicht durchdacht und bringen für den Konsumenten UND den Landwirt nur unlösbare Probleme.
Nach Annahme bei wortgetreuer Umsetzung, dürfen diese Kollegen KEIN betriebsfremdes Futter zuführen, d.h. dieses Ökoheu kann nicht mehr dort verfüttert werden. Der bisher Viehlose müsste sich Tiere und Stallungen zulege, um das Futter zu verwerten.
Auf meinem Betrieb wird Futter für 8 weitere Betriebe produziert. Habe zuwenig Tiere.
Ueli spricht die tiefen Nährstoffgehalte von Ökoheu zur Milchproduktion an.
Haben sie jemals einem Bergbauern 1 Woche auf einem Hof Mitgearbeitet? So eine Erfahrung würde manchem gut tun.
Ich wollte mich noch bedanken für die 2 Abfallsäcke voll die ich vom letzten Wochenende von der Schweizer Bevölkerung einsammeln durfte. Ich wollte eigentlich Grünfutter für mein Vieh. Gruß vom faulen Bauer.
Dass überzeugte Biobauern zur PI Ja sagen, kann ich nachvollziehen, aber die TWI ist ein Wolf im Wolfspelz, zur DZ Abschaffung.
Wo wird die Umwelt durch die Schweizer Landwirtschaft zerstörrt.
Etwa bei den tausenden Hektar Ökofläche, die die Schweizer Bauern pflegen?
Wenn wir ehrlich sind, zerstörrt die übrige Bevölkerung den Schweizer Boden, nähmlich durch zubetonieren von bestem L.andwirtschaftsland
Sie und die übrige Bebölkerung vernichten so 73400 m 2 besten Boden pro Tag.
Dieser Boden ist für immer verlohren!
1kg Kraftfutter kostet 75 Rappen (Schweizer Bauer)
1 kg Kraftfutter gibt ca. 1kg Milch (Journal of Dairy Science, Agroscope)
1kg Milch gibt 65 Rappen (SMP)
(Durchschnittswerte)
Die meisten Bauern wissen das nicht einmal. Viele glauben, ein Kilo gibt zwei und mehr Liter. Für Fenaco OK, für die Bauern schlecht.
>Solche unsägliche Produktionsstrategien will die TWI nicht weiter subventionieren. Unvernünftig?
>Wer ist Teil der Lösung und wer ist Teil des Problems?
Bevor sie mit Zahlen um sich schmeissen, wäre die Berücksichtigung der Grundration mal nicht schlecht.
Ergänzungsfütterung ist auch aus tietgesundheitlicher Sicht sinnvoll (Fruchtbarkeit, Stoffwechsel).
Sie unterstellen den Praktikern unprofessionelles Arbeiten
Sage ich ja gerade. Wenn Sie hingegen gutes Wiesenfutter machen, brauchen Sie kein oder fast Kraftfutter. Ohne Milchzulagen, GMF-Beiträge und Wunderglauben wäre das in der Schweiz Standard. Und die Milchpreise wären ein wenig besser. Für KonsumentInnen praktisch nicht spürbar, aber für Bauern schon.
Sonst würden Sie keinen solchen Seich schreiben.
Ein Bauer wüsste auch, dass jetzt Milch-MANGEL herrscht.
Butterimport lässt Grüssen.
Sie argumentieren wie Frau Herren, haben aber wie sie auch, keine Ahnung von Landwirtschaft.
Etwa bei den tausenden Hektar Ökofläche, die die Schweizer Bauern pflegen?
Wenn wir ehrlich sind, zerstörrt die übrige Bevölkerung den Schweizer Boden, nähmlich durch zubetonieren von bestem L.andwirtschaftsland
Sie und die übrige Bebölkerung vernichten so 73400 m 2 besten Boden pro Tag.
Dieser Boden ist für immer verlohren!
Schauen wir, was dann passiert.
Dann können wir 2x Ja Stimmen.
Dann brauchen wir keinen Fr DZ mehr.
Dann sind wir nicht mehr Erpressbar.
Doch zuerst die Grenzen zu......
g,im,Jahr,meine,Tiere,und,gehe,pflichtbewust,,Grund,und,Boden,um
24. Mai 2021 um 8:31 Uhr
Wir haben eines der besten Trinkwasser dieser Erde. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Spassvogel sagt:
Umkehrschluss: noch mehr PSM spritzen, damit das Trinkwasser noch besser wird……
:-))
Fufu sagt:
24. Mai 2021 um 10:44 Uhr
Der eine Ansatz stimmt wir müssen nach Lösungen suchen und uns weiter Entwickeln.
Ich hoffe sehr das wir junge den Wandel mit der Bevölkerung schaffen.
Ich sage: Das hoffe ich aus sehr!
Ich hoffe sehr das wir junge den Wandel mit der Bevölkerung schaffen.
Mit dieser Gleichgültigkeit "verletzen" die Bauern auch jeden Bürger, der an eine nachhaltige, gesunde Ch- Landwirtschaft glaubt. Solange Biobewirtschaftung in der Ausbildung ein Freifach ist und nicht obligatorisch, stimme ich 2x
Der Trend in Richtung PSM Reduktion wird auch ohne Initiativen weitergehen.
"Alle JaSager*innen werden ab sofort nur noch Bio kaufen." Das war jetzt Spass...
Vielen Dank liebe Bauern!