Beat Krähenbühl bewirtschaftet mit seiner Ehefrau den elterlichen Hof. Dass die Kinder mitanpacken, ist eine Selbstverständlichkeit. Zudem helfen auch Vater Jakob und ein Lehrling auf dem Betrieb mit.
Blaue Stiefmütterchen zieren die Fensterbänke des schmucken Bauernhauses von Beat Krähenbühl und seiner Ehefrau Annelis Sommer Krähenbühl. Ebenfalls die Einrichtung im Wohnzimmer trägt die Handschrift der Bäuerin. Schwungvolle Kerzenständer, moderne Gefässe und bunte Bilde zieren die Wohnstube. «Ich dekoriere gerne.»
Doch die Bäuerin hat noch ein zweites Hobby: Sie schweisst aus alten Eisenteilen Ranken für ihren Garten, kreiert Feuerkörbe und andere Objekte. Annelis Sommer arbeitete früher in der Gastronomiebranche; seit der Heirat lebt sie mit ihren drei Kindern aus erster Ehe auf dem landwirtschaftlichen Betrieb ihres Mannes. Gemeinsam hat das Paar den elfjährigen Sohn Nils.
Hof in der 4. Generation
Der Bauernhof oberhalb Oberburg ist seit 1902 im Besitz der Familie Krähenbühl. Beat Krähenbühl bewirtschaftet den Hof in der vierten Generation. Eingestallt sind 18 Holsteinkühe. Die Milch geht an Emmi. «Seit diesem Jahr gehöre ich der Viehzuchtgenossenschaft an», sagt der 43-Jährige und fügt mit einem Lächeln hinzu: «Auf Drängen der Lehrlinge.»
Er habe bis anhin drei Lernende gehabt, und alle seien angefressene Viehzüchter gewesen. Für alle drei Jugendlichen hat er nur lobende Worte übrig: «Es war eine Freude, mit ihnen zusammenzuarbeiten.» Für Beat Krähenbühl ist es wichtig, dass die Auszubildenden bei ihm die Vielfältigkeit des Berufes erleben. «Dazu gehört das Melken wie auch der Umgang mit Maschinen und deren Reparaturen sowie kleinere Bauarbeiten», erklärt der Meisterlandwirt, der bei der Arbeit auch von seinem 79-jährigen Vater Jakob unterstützt wird.
Gerüstet für die Zukunft
Angesprochen auf die AP 14–17 meint Beat Krähenbühl: «Es gibt mir schon zu denken, aber ich schaue positiv in die Zukunft.» Aus diesem Grund setzte er auch auf verschiedene Standbeine. «Als ich die Ausbildung machte, wurde gelehrt, dass sich ein Landwirt auf etwas spezialisieren sollte.» Doch heute macht Beat Krähenbühl das Gegenteil: Nebst den Milchkühen samt Jungvieh hat er in den Stallungen jährlich vier Mastmuni oder Rinder aus der eigenen Zucht. Das Fleisch vermarktet er ab Hof. «Wir haben viele Stammkunden», erklärt Annelis Sommer, die im Vorstand des Landfrauenvereins Oberburg sitzt.
Weiter hält das Ehepaar seit letztem Jahr auf dem Hof auch Weidegänse. «Wir gehören zu den Gründungsmitgliedern des Vereins Weidegans», erklärt der Familienvater. Geschlachtet werden die Tiere in Heimisbach bei der Geflügelmetzgerei Kopp. Gesamthaft bewirtschaften Krähenbühls 34,7 ha Land, rund zwei Drittel davon sind gepachtet.
Die meisten Arbeiten sind aufgeteilt: Während Beat Krähenbühl vor allem draussen anzutreffen ist, ist Annelis Sommer für die Arbeiten im Haus zuständig. Die Kinder helfen mit, wo Hilfe gebraucht wird. «Wir sind zufrieden mit unserer Situation», sagt das Ehepaar unisono.
Betriebsspiegel
34,7ha LN, davon rund zwei Drittel Pachtland, 3,5ha Saatkartoffeln, 3,5 ha Saatgerste, 3,5 ha Saatdinkel, 7ha Mais. 12 Prozent des Landes inklusive 165 Obstbäume sind ökologische Ausgleichsfläche
18 Milchkühe samt Jungvieh
50 Weidegänse
4 Rinder/ Muni
Direktvermarktung