Nach der coronabedingten Sistierung des Projekts 2020 startet nun Landwirtschaftliche Informationsdienst (LID) die Agrarscouts-Ausbildung an der Frühjahresmesse BEA 2022 in Bern. Ab Mai sollen 24 Schweizer Agrarscouts fit und bereit sein für das Gespräch mit Konsumentinnen und Konsumenten, teilt der LID mit.
Die Idee der Scouts stammt aus Deutschland. Nun sollen sie auch in der Schweiz zum Einsatz kommen.
Welche Aufgabe übernehmen die Agrarscouts?
«Sie suchen an Messen, Events oder auch in Lebensmittelmärkten das direkte persönliche Gespräch mit Konsumentinnen und Konsumenten. Durch den offenen und respektvollen Dialog tragen sie zu einem positiven Image, Verständnis, Vertrauen und Support für den eigenen Betrieb und für die Landwirtschaft allgemein bei», beschreibt der LID das Profil.
Weshalb braucht es diese Scouts?
Einerseits steigen die Ansprüche der Konsumentinnen und Konsumenten an die Landwirtschaft, andererseits nimmt nimmt das Grundwissen über Funktion und Zusammenhänge der Lebensmittelproduktion ab. «Landwirtschaftskritische Initiativen und die Diskussionen in ihrem Vorfeld sind die Folge», so das LID. Mit dem Dialog mit der Bevölkerung soll Wissen vermittelt und Vertrauen aufgebaut werden. «Persönliche Gespräche können dabei Schlüsselerlebnisse sein», schreibt der LID.
Was bringen Agrarscouts für Voraussetzungen mit?
Sie sind Gesprächspartner an Messen und Events als Lebensmittelproduzentinnen und -produzenten. Als «Scouts» sind sie offen für Fragen, Einschätzungen und Sichtweisen ihrer Dialogpartner. Sie geben kompetent Antworten auf Fragen, klären auf, erweitern Sichtweisen, zeigen Zusammenhänge auf, immer mit Bezug zur persönlichen Erfahrung im eigenen Betrieb. Persönliches Engagement und Initiative der Scouts ist eine wichtige Voraussetzung für das Projekt. «Agrarscouts reden von dem, was sie leben und was sie bewegt, schlicht und authentisch. Das ist die Idee», hält das LID fest. Agrarscout kann werden, wer ein Herz für die Landwirtschaft und eine möglichst direkte Verbindung zu ihr hat und sich darin auskennt, vom Ausbildungs- bis zum Ruhestandsalter.
zvg
Was bringt mir die Ausbildung?
«Wir bieten den Agrarscouts die Ausbildung kostenlos an. Die erworbenen Fähigkeiten dienen ihnen über die Einsätze hinaus in ihrem Alltag. Zudem gehören Agrarscouts-Aktivitäten zur Unternehmenskommunikation, die auch dem eigenen Betrieb zugutekommt», sagt LID-Geschäftsführer Markus Rediger. Wie oft und wo sich die Agrarscouts engagieren, liegt in ihrem Ermessen. Der LID hält sie über das Netzwerk und Social-Media-Gruppen immer auf dem Laufenden über mögliche Einsätze, fragt auch mal gezielt an. AgrarScouts verdienen an ihren Einsätzen nichts.
Wo kann ich mich anmelden?
Erste Ausbildungskurse finden an der Messen BEA in Bern von Ende April statt. Der erste Tag umfasst Gesprächsführungstraining mit viel praktischen Übungen, dann erfolgt ein erster Einsatztag an der Messe. Dazu gehört ein sorgfältiges Debriefing.
Die zweitägigen Ausbildungsgänge finden am 28./29. April sowie am 3./4. Mai in Bern mit Einsätzen an der BEA statt. Weitere sind im Rahmen der OLMA in St. Gallen (13.-23. Oktober) geplant. Wer sich zur Agrarscouts-Ausbildung anmelden will, meldet sein Interesse (für Bern bis spätestens 3. April 2022) per E-Mail ([email protected]) oder per Telefon beim LID (031 359 59 77). Kontaktperson ist Jürg Rindlisbacher. Die maximale Teilnehmerzahl: 12 Personen pro Kurs.
Nach dem Erstkontakt erfasst der LID das Persönlichkeitsprofil in einem Fragebogen. Das dient später gezielten Anfragen für Einsätze, und vereinbart den Ausbildungstermin.