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Wissen muss Menschen erreichen

Ein Forschungsteam der Universität Passau hat in den vergangenen drei Jahren untersucht, ob sich die Landwirtschaft in Indonesien weitgehend auf Bio umstellen lässt. Eines der Ergebnisse: Es gilt, einflussreiche Bäuerinnen und Bauern zu finden, die für die Umstellung werben.

 

 

Ein Forschungsteam der Universität Passau hat in den vergangenen drei Jahren untersucht, ob sich die Landwirtschaft in Indonesien weitgehend auf Bio umstellen lässt. Eines der Ergebnisse: Es gilt, einflussreiche Bäuerinnen und Bauern zu finden, die für die Umstellung werben.

Ein Forschungsteam der Universität Passau hat in den vergangenen drei Jahren untersucht, ob sich die Landwirtschaft in Indonesien weitgehend auf Bio umstellen lässt, berichtet der Informationsdienst Wissenschaft. Eines der Ergebnisse: Es gilt, einflussreiche Bäuerinnen und Bauern zu finden, die für die Umstellung werben.

Lässt sich die Landwirtschaft des weltgrößten Inselstaats verstärkt auf Bio umstellen? Ein interdisziplinäres Team um die Agrarsoziologin Prof. Dr. Martina Padmanabhan und den Entwicklungsökonom Prof. Dr. Michael Grimm von der Universität Passau hat das Potenzial von organischem Landbau in Indonesien im Rahmen des BMBF-Projekts IndORGANIC analysiert. Die Ergebnisse präsentierte das Passauer Forschungsteam im Februar 2020 hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern des indonesischen Ministeriums für nationale Entwicklungsplanung in Jakarta.

Die Erkenntnisse im Überblick:

• In einer Befragung von 1'200 ausgewählten Bewohnerinnen und Bewohnern von Dörfern um die Städte Tasikmalaya und Yogyakarta stellten die Forschenden ein erhebliches Informationsdefizit mit Blick auf Biolandbau fest. Das Passauer Forschungsteam bot in der Hälfte der Dörfer dreitägige praktische Schulungen zur Verwendung von Bio-Düngern und -Pestiziden sowie zu Marketingmaßnahmen an. Diese Trainings zeigten Wirkung: So setzten in den Dörfern, in denen es Schulungen gab, fortan 15 Prozent mehr Höfe Bio-Dünger ein als in den Dörfern, in denen keine Schulungen stattfanden.
• Besonders wirksam waren die Maßnahmen, wenn das durch die Schulung vermittelte Wissen von einflussreichen Bäuerinnen und Bauern auch nach dem Ende des Trainings an andere Höfe weitergegeben wurde.

„Damit die Umstellung langfristig gelingt, braucht es umfassende Änderungen auf landwirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Ebene“, erklärt Martina Padmanabhan, die mit ihrer Familie 2018 für ein Jahr nach Yogyakarta zog, um sich vor Ort ein Bild von der Situation der Bäuerinnen und Bauern zu machen. Dazu arbeitete das Forschungsteam mit der Indonesian Organic Alliance (AOI) zusammen, einer Interessensvertretung von Biobauern. Weitere Partner vor Ort waren die Universitas Atma Jaya Yogyakarta (UAJY) und das Institut Pertanian Bogor (IPB). „Der Anteil von Biolandbau ist in Indonesien immer noch verschwindend gering. Wir konnten in unserem Pilot-Experiment aber zeigen, dass gezielte Schulungsmaßnahmen das ändern könnten“, sagt Michael Grimm.

Dem indonesischen Entwicklungsministerium riet das Forschungsteam bei dem Treffen im Februar 2020 deshalb zu folgenden Schritten:

• Die Politik sollte gezielte praktische Schulungen zum Thema Biolandbau anbieten. Sie sollte einflussreiche Bäuerinnen und Bauern ausfindig machen und diese explizit einbinden.
• Der kleinbäuerliche Bereich ist stark vom informellen Saatgutsystem abhängig, wo noch viele traditionelle Sorten getauscht werden. Die Politik sollte zum Erhalt dieser Sorten Lagermöglichkeiten schaffen und den Zugang gewährleisten.
• Das Landwirtschaftsministerium sollte gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft und Praxis auf nationaler Ebene Leitlinien für den Biolandbau festlegen.
• Es sollte darüber hinaus eine Plattform schaffen, um die bereits vorhandenen Bestrebungen zu bündeln und alle relevanten Akteurinnen und Akteure aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft zu vernetzen. Die Plattform sollte mehrere Ministerien umfassen – neben dem Landwirtschaftsministerium auch das Umwelt- und das Handelsministerium.

Das Passauer Projektteam umfasste Forscherinnen und Forscher aus den Bereichen Soziologie, Wirtschaftswissenschaften und Kulturwissenschaft. Das Deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) förderte das Projekt über eine Laufzeit von drei Jahren mit zirka 946.000 Sfr. (882.190 Euro).

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