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Wo Kühen und Pferden geholfen wird

Am Tierspital Bern werden pro Jahr 1500 bis 2000 Pferde und über 1000 Wiederkäuer behandelt. Die Pferde leiden oft an Koliken und Lahmheiten. Unter den Kühen befinden sich viele Eringer mit Fruchtbarkeitsproblemen.

Susanne Meier |

 

 

Am Tierspital Bern werden pro Jahr 1500 bis 2000 Pferde und über 1000 Wiederkäuer behandelt. Die Pferde leiden oft an Koliken und Lahmheiten. Unter den Kühen befinden sich viele Eringer mit Fruchtbarkeitsproblemen.

Ossiana ist ungeduldig. Die kleine Freiberger Stute stupft Vinzenz Gerber am Arm und fordert ihre Belohnung ein. Gerber ist Tierarzt. Der Professor leitet am Tierspital Bern die Pferdeklinik, deren neuen Gebäude im Februar eingeweiht wurden. Ossiana gehört dem Tierspital, an ihr üben die Studenten, wie sie Herztöne abhören oder Muskelverspannungen ertasten können.

Asthma-Station

Ihre Boxe hat Ossiana in den neuen Stallungen. Neben ihr stehen die Patienten des Tierspitals – Pfere, die wegen einer Kolik operiert werden mussten, Asthmatiker, die inhalieren müssen, ein Fohlen mit Nabelbruch, ein Schimmel mit einem verletzten Huf. «Wir behandeln 1500 bis 2000 Pferde pro Jahr», erklärt Gerber. «Sie kommen zum grossen Teil als Notfälle, 80 Prozent unserer Patienten werden vom Tierarzt eingewiesen.»

Meist seien es Lahmheiten, Koliken und Atemwegserkrankungen, die einen Aufenthalt im Tierspital nötig machen würden. «Ein solcher Aufenthalt dauert machmal nur Stunden, manchmal Wochen, die Kosten belaufen sich entspechend auf einige Hundert bis einige Tausend Franken.» Geld, das die Besitzer teurer Sportpferde, aber auch Freizeitreiter und Bauern gern ausgeben, wenn ihren Lieblingen geholfen werden kann. Und die Hilfe scheitert zumindest nicht an der Infrastruktur. Die Pferdeklinik verfügt über zwei moderne Operationssäle, zwei Aufwachräume, gepolsterte Boxen, einen Isolations- und einen Stalltrakt, in dem  Asthmatikern ausschliesslich Haylage gefüttert wird.

Trächtig zum Kuhkampf

Gleich nebenan, in der Wiederkäuerklinik, kümmert sich Gaby Hirsbrunner um einige Eringer Kühe. Die Leiterin der Reproduktionsmedizin hat den Hormonstatus überprüft und abgeklärt, ob die Eileiter durchgängig sind. «Eringer dürfen nur an Kuhkämpfen teilnehmen, wenn sie jedes zweite Jahr ein Kalb zur Welt bringen», erklärt sie. «Deshalb bringen die Züchter ihre Kampfkühe zu uns, wenn sie nicht aufnehmen.»

Im Durchschnitt bleiben die Kühe – etwa 1000 sind es jährlich – etwa eine Woche im Tierspital, wo in Einzelboxen und auf einem Läger etwa 35 bis 40 Plätze zur Verfügung stehen. Häufig werden Rinder und Kühe wegen einer Labmagenverlagerung eingewiesen oder weil eine stockende Geburt einen Kaiserschnitt nötig macht. Oft behandeln die Tierärzte am Tierspital auch Lahmheiten. Und dann sind da noch die Fälle, bei denen keine genaue Diagnose gestellt werden kann. «Bei Verdauungsstörungen lässt sich gelegentlich keine Ursache finden», erklärt Hirsbrunner. «Oft können wir den Tieren aber trotzdem helfen, indem wir ihnen frischen Pansensaft per Sonde verabreichen.»

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