Wie das Technologie- und Förderzentrum (TFZ) am 10. August 2023 mitteilte, wollen die Projektpartner über einen Zeitraum von zwei Jahren Parameter wie Leistung, Kraftstoffverbrauch und Abgasemissionen am Prüfstand und im Praxiseinsatz messen.
Mit erneuerbarer PS auf die Acker
Aus Sicht des TFZ kommt das Forschungs- und Demonstrationsprojekt zum richtigen Zeitpunkt. Im Jahr 2040, also bereits in 17 Jahren, werde gemäss dem bayerischen Klimaschutzgesetz in keinem Traktor im Freistaat mehr fossiler Dieselkraftstoff zum Einsatz kommen.
«Wir müssen bei den klimafreundlichen Antriebssystemen in der Land- und Forstwirtschaft einen deutlichen Schritt vorankommen und die erneuerbaren PS auf den Acker bringen», betonte der Amtschef des Münchener Landwirtschaftsministeriums, Hubert Bittlmayer.
Anlässlich der Traktorübergabe bekräftigte Bittlmayer die bayerische Forderung an den Bund, wirksame Anreize und Unterstützung etwa für pflanzenbasierte Kraftstoffe zu gewähren. Der Freistaat gehe mit „gutem Beispiel“ voran und stelle die Maschinen der Staatsgüter auf erneuerbare Energien um.
Die Versuche finden auf dem bayrischen Staatsgut Schwarzenau statt.
«Biokraftstoffe sind alternativlos»
Der Director Mid and Utility Tractor Engineering bei John Deere, Dr. Udo Scheff, verwies auf die europäischen Herausforderungen und die Vorzüge von Pflanzenölkraftstoff. «Das Jahr 2030 ist gewissermassen morgen. Wenn wir bis dahin unsere CO 2 -Emmissionsreduktionsziele ‚Fit for 55‘ auch bei Landmaschinen erreichen wollen, sind Biokraftstoffe alternativlos», stellte Scheff klar.
Reines Pflanzenöl sei der Kraftstoff, über den die Landwirtschaft selbst verfügen könne. Gefördert wird das Projekt «Resilient Food Production with Green Tractors - Resi Trac» vom Europäischen Innovations- und Technologieinstitut (EIT-Food).
Neben John Deere und dem TFZ arbeiten an dem Vorhaben die Berner Fachhochschule/Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften und das italienische Versuchszentrum Laimburg.