Auf dieses Scenario hat sich die Stadt vorbereitet: «Wir haben ein Team zusammengestellt, dass sich auf das Einfangen von entlaufenen Bullen spezialisiert», sagte Fahrettin Cerrahi, der stellvertretende Direktor des Istanbuler Veterinärdienstes, der dpa. Das Opferfest ist das bedeutendste Fest im Islam und beginnt am Sonntag.
Viele Muslime kaufen im Voraus ein Tier, das in den ersten drei bis vier Festtagen geschlachtet wird. Im ganzen Land werden bereits vorher Viehmärkte errichtet. Die Istanbuler Stadtregierung hat fünf solcher Märkte errichtet, auf denen Bullen mit bis zu 500 Kilo Gewicht angeleint stehen. Häufig teilten sich Familien die Schlachttiere. Der Preis für einen Bullen könne bis zu 7000 Euro (6584.90 Franken) betragen, so Cerrahi. 70’000 Rinder und anderes Grossvieh sowie 100’000 Schafe und Ziegen würden für das Opferfest nach Istanbul gebracht.
Die Schlachtung findet auch auf den Viehmärkten der Stadtverwaltung selbst statt. 25 Tiere in der Stunde könnten dort geschlachtet werden, so der Veterinär. Immer mal wieder komme es vor, dass etwa Rinder auf dem Weg zur Schlachtung wegliefen, vor allem in privaten Schlachtungen. Dann mache sich das Team von Cerrahi auf den Weg. Im Gepäck eine Spritze und ein Betäubungsblasrohr.
Bulle legte mehrere Kilometer zurück
In einem Jahr habe ein Bulle mehrere Kilometer zurückgelegt, bis man ihn auf einer vielbefahrenen Strasse eingefangen habe. In diesem Jahr soll das dank des Teams nicht passieren, so Cerrahi.
Das viertägige Opferfest Eid al-Adha soll an die Bereitschaft von Stammvater Abraham erinnern, einen Sohn zu opfern, um Gott seinen Glauben zu beweisen. Es beginnt immer am zehnten Tag des letzten Monats im islamischen Kalender – also diesmal am Sonntag. Es endet am Donnerstag.