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Wo Kuhmilch zur Mangelware wird

Die Milchproduktion in Irland ist in den vergangenen Monaten regelrecht eingebrochen. Im Januar und Februar 2024 wurde 15% weniger Rohstoff an die Molkereien geliefert als im Vorjahr. Grund ist vor allem die zu nasse Witterung, die der grasbasierten Haltung zusetzt. Aber auch höhere Produktionskosten und Umweltauflagen sind ein Faktor.

Irlands Milcherzeugung sinkt aktuell so stark wie in keinem anderem EU-Mitgliedstaat. Das ist ungewöhnlich, denn von 2012 bis 2022 wurde die Milchkuhherde noch um 42% auf 1,51 Mio. Tiere aufgestockt. In der Folge schnellte die Anlieferungsmenge an die Molkereien um 69% auf 9,09 Mio Tonnen nach oben.

Doch bereits im vergangenen Jahr setze beim sechstgrössten Milcherzeuger der EU eine Trendumkehr ein; die Produktion sank um 4,1% auf 8,71 Mio. Tonnen. Im letzten Quartal 2023 lieferten die irischen Milchbauern 29% weniger Rohstoff an ihren Molkereien. Im Januar und Februar 2024 lag das Minus bei fast 15% im Vergleich zu den beiden Vorjahresmonaten.

Geringere Milchleistung

Die britische Absatzförderungsorganisation für Landwirtschaft und Gartenbau (AHDB) macht für den aktuellen Rückgang vor allem widrige Witterungsbedingungen verantwortlich. Es sei in den vergangenen Monaten über weite Strecken zu nass gewesen, was sich auf die grasbasierte Milchwirtschaft in Irland stark auswirke, erläuterten die Analysten.

Das schlechte Herbstwetter habe dazu geführt, dass die Kühe früher in den Stall gebracht werden mussten. Zudem habe das nasse Frühjahr den Beginn der Weidesaison verzögert, wodurch die Milchleistung je Kuh gesunken sei. Darüber hinaus habe die nasse Witterung zu höheren Kosten für Futter und Einstreu geführt. Laut Branchenvertretern ist der Milchpreis unter die Produktionskosten gefallen, was die Milcherzeugung bremse.

Laktationshöhepunkt später in der Saison

Die irische Milcherzeugung ist laut AHDB stark saisonabhängig und erreicht ihren Höhepunkt im Frühjahr nach dem Abkalben. Das Abkalben dauert normalerweise von Januar bis Mitte April, doch in diesem Jahr hat sich die Saison nach hinten verschoben. Das hat zu den geringeren Milchanlieferungen zu Beginn des Jahres beigetragen, weil die Kühe ihren Laktationshöhepunkt später in der Saison erreichen. Ein weiterer Faktor für geringere Milchmengen sind die zunehmenden Umweltvorschriften.

Um die EU-Nitratrichtlinie einzuhalten, soll nach dem Willen der Regierung der irische Milchkuhbestand verringert werden. Die Folgen des geringeren Milchaufkommens werden momentan vor allem in der Buttererzeugung sichtbar, die im Januar und Februar 2024 gegenüber den beiden Vorjahresmonaten um 27,2% auf 13’100 Tonnen eingebrochen ist. Die Ausfuhrmenge ging in diesem Zeitraum um 18% zurück.

Kommentare (3)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Britt | 04.05.2024
    Ich benütze keine Milch. Finde es traurig Kühe wo immer schwanger sein müssen um Milch zu geben und danach bei ausgedient werden sie getötet. Bin mit hafermilch zufrieden!
  • Ebner Friedrich | 03.05.2024
    Es musste so kommen und es wird noch schlimmer kommen und zwar weltweit. Die hochgezüchteten Kühe werden mit " normalen " Grundfutter nicht mehr ausgefüttert werden können und die Spezialfuttermittel sind nicht leistbar, daher auch nicht kostendeckend.
    Kleine Betriebe im Berggebiet, wie wir es sind , werden sowieso aussterben, weil es die Politik nicht interessiert, sie zu erhalten.
    Alles Augenauswischerei und Perspektivenlosigkeit für die nächste Generation.
    Die EU ist die Bauernvernichtungspolitik ; sagte schon der bayerische Seher Alois Irlmeier.
    • Max | 10.05.2024
      Mh.. weil es die Politik nicht interessiert? Wieso fließen den immer mehr Geld in die Berge?
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