
Ein erwachsener Wolf benötigt täglich etwa 2 bis 3 Kilogramm Fleisch, um seinen Energiebedarf zu decken.
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Einem entsprechenden Antrag hat der Kongress in Madrid mit den Stimmen der Partido Popular, Vox, der Nationalpartei des Baskenlandes und der katalanischen Separatistenpartei Junts zugestimmt. Damit wird der Wolf wieder von der Liste der geschützten Arten (LESPRE) gestrichen. In diese war er erst im Herbst 2021 aufgenommen worden, um das im Süden bestehende Jagdverbot auf ganz Spanien auszuweiten.
20 Prozent des Bestandes
Zur Umsetzung des Kongressbeschlusses stellen die betroffenen Autonomen Gemeinschaften Pläne zur Bejagung auf. Laut Medienberichten im Gespräch ist regional zum Beispiel die Entnahme von 20% des Gesamtbestandes an Wölfen. Daneben hat der Kongressbeschluss in Zukunft potenziell auch Wirkung auf die spanischen Regionen südlich des Duero. Denn dort soll die Jagd auf Wölfe erlaubt werden, wenn die Europäische Union den Schutz des Wolfes in der Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie lockert.
Das spanische Umweltministerium kritisierte die Streichung des Wolfes von der LESPRE als «übereilt und unvorsichtig» sowie als «traurig für den Artenschutz». Denn die aktuelle Wolfszählung in der Region sei noch nicht abgeschlossen. Deren Ergebnisse wären wichtig gewesen, um eine auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Entscheidung zu treffen.
Bauernverband zufrieden
Auch von Umweltschutzverbänden kam erwartungsgemäss Kritik. Der Bauernverband COAG zeigte sich hingegen zufrieden. Eine Kontrolle der Wolfspopulation sei notwendig, um sie mit der extensiven Viehhaltung vereinbar zu machen.
In der Region nördlich des Duero, konkret in den Autonomen Regionen Asturien, Kantabrien, Galizien und dem Norden von Kastilien und Léon, sind 90% des spanischen Gesamtbestandes an iberischen Wölfen angesiedelt. Entsprechend gibt es dort die landesweit grössten Konflikte zwischen dem Wolf und der Nutztierhaltung.

