Wölfe benötigen keine Wildnis. Als anpassungsfähige Tierart können Wölfe in sehr vielen Landschaften leben.
Stephanie S.
Die Vereinigung zum Schutz von Wild- und Nutztieren vor Grossraubtieren im Kanton Bern übte Mitte September heftige Kritik an der Berner Wildhut. Grund war ein Wolf, der bei Guttannen Nutztiere gerissen hat.
Anfang Juli Schafe gerissen
Auf der Alp Bänzlaui attackierte das Raubtier in der Nacht auf den 3. Juli sowie in der Nacht auf den 5. Juli eine Schafherde. Vier Schafe kamen dabei ums Leben, fünf weitere mussten notgetötet werden. Die Tiere gehörten zu einer Herde mit 300 Schafen, die von drei Herdenschutzhunden bewacht wurde.
Der Kanton Bern erteilte in der Folge eine Abschussverfügung mit Auflagen. Der Wolf durfte nur durch Wildhüter erlegt werden, und der Abschuss musste in direkter oder indirekter Verbindung mit einem Angriff auf Nutztiere stehen (in flagranti). Die Verfügung galt bis am 24. August 2025.
Für die Vereinigung ist nicht nachvollziehbar, dass der Wolf nicht erlegt wurde. «Im Kanton Bern wird die Regulierung von Problemwölfen zu wenig aktiv angegangen», kritisierte sie.
Kanton: Abschussperimeter vergrössert
Der Kanton wehrt sich gegen diese Darstellung. «Die Wildhut hat jede Möglichkeit mit Erfolgschancen für die Erfüllung der Abschussverfügung genutzt», stellt er gegenüber schweizerbauer.ch klar. Zudem brauche es für den Abschuss eines Wolfs Spezialisten. «Der Beizug von Jägern für einen Einzelabschuss wird in keinem Kanton praktiziert», so der Kanton Bern.
Die Vereinigung vermeldete zudem, dass die Triftalp wegen des Wolfs vorzeitig abgealpt werden musste. Der Kanton betont, dass der Abschussperimeter am 1. August nach einem Angriff vergrössert wurde. Er hält zudem fest, dass es auf der Triftalp keine Herdenführung und keine Herdenschutzmassnahmen gab. «Ebenso wurden keine Notfallmassnahmen nach dem ersten Rissereignis vorgenommen», fügt der Kanton hinzu.
Tote Rinder
Die Vereinigung sprach in ihrer Mitteilung von zwei weiteren Angriffen auf Nutztiere, konkret auf Rinder. So seien am 27. August im Rychenbachtal mehrere Rinder attackiert worden. Zwei Rinder seien tot aufgefunden worden, eines musste verletzt eingeschläfert werden, ein weiteres verletzt geborgen.
Am 12. September seien im Reichenbachtal trächtige Rinder vom Wolf «gehetzt» worden. Drei seien tot aufgefunden, vier weitere verletzt worden. Für die Vereinigung ist es «äusserst unwahrscheinlich», dass Rinder durch Hunde, Füchse oder andere Wildtiere «derart in Panik versetzt werden, dass sie abstürzen». Sie fordert deshalb den umgehenden Abschuss des «schadstiftenden» Wolfs.
Kanton: Absturzursache unbekannt
Der Kanton Bern sieht jedoch keine Beweise, dass die Rinder durch einen Wolf zu Tode kamen. Zum Vorfall vom 27. August erklärte er gegenüber schweizerbauer.ch, dass der Wildhüter erst 1 ½ Tage nach dem Ereignis informiert worden sei. «Dies, nachdem der Tierarzt die unklare Wunde desinfiziert hatte und die Tiere bereits abtransportiert wurden», schreibt er. Es habe weder eine unmittelbare Meldung wegen eines Wolfsverdachts noch eine Schadenersatzforderung gegeben. «Die Ursache für den Absturz ist unbekannt», stellt der Kanton klar.
Auch zum Fall vom 12. September bezieht der Kanton Stellung. Dem Wildhüter seien drei abgestürzte Rinder gemeldet worden, er sei noch am gleichen Tag vor Ort gewesen. «Seine Beurteilung war, dass es kein Einwirken eines Grossraubtiers gab», so der Kanton.
Auf Wunsch der Bergschaft wurden die toten Rinder am nächsten Tag zur Untersuchung ans Institut für Fisch- und Wildtiergesundheit der Universität Bern gebracht. «Die Fachleute bestätigten das Resultat des Wildhüters, dass der Einfluss von Grossraubtieren bei der Todesursache ausgeschlossen werden kann», erklärt der Kanton Bern. Auch hier sei die Ursache für den Absturz unbekannt.
Finanzieren müssen.
Liebe Wolfsbefürworter jetzt an die Arbeit ,wir normale Bürger sind nicht länger bereit einen
solchen
plödsinn zu Unterstützen
Mit freundlichen Grüssen
Die Bürgerfront
Nationalrat Knutti und seine "Vereinigung" sollten endlich einmal aufhören, das Thema Wolf politisch derart zu instrumentalisieren und die Arbeit der Behörden mit ständigen Unterstellungen und Vorstössen zu erschweren. Hier geht es nur noch um Selbstprofilierung und nicht um einen konstruktiven Weg der Lösungsfindung zur Koexistenz mit dem Wolf. Die Kantone verfügen heute über einen grossen Spielraum gegen den Wolf und nutzen ihn auch voll aus. Irgendwann ist auch einmal genug gepoltert. Lasst die Praktiker von Wildhut, die Hirtinnen, Älpler jetzt einfach ihre Arbeit machen.