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Wolf macht Bündner Bauern Sorgen

 

In einer Umfrage des Kantons Graubündens konnten sich Landwirtinnen und Landwirte zu der Präsenz von Grossraubtieren und den Auswirkungen äussern. Die Resultate zeigen: Drei Viertel der Betriebe sind vom Wolf betroffen. Sie passen sich der Situation an. Doch die immer grösser werdende Wolfspopulation macht den Betrieben Sorgen. 

 

In einer Onlineumfrage im Auftrag des Amts für Landwirtschaft und Geoinformation konnten sich alle Landwirtschafts- und Sömmerungsbetriebe zu den Auswirkungen von Grossraubtieren äussern. 1066 Betriebe haben mitgemacht, was einem Rücklauf von 57 Prozent entspricht.

 

Von Sichtungen bis Angriffen

 

Die Umfrage zur Sömmerung haben 405 oder 45 Prozent der angeschriebenen Betriebe beantwortet. «Die im Vergleich zu den Landwirtschaftsbetrieben tiefere Rücklaufquote erklärt sich damit, dass Alpmeisterinnen und Alpmeister, die für mehrere Alpen zuständig sind, den Fragebogen mehrmals erhalten haben», heisst es in einer Mitteilung des Kantons.

 

Die Resultate sind eindeutig: Drei Viertel aller Betriebe im Kanton Graubünden sind von der Präsenz der Grossraubtiere betroffen. Während Bäuerinnen und Bauern auf den Heimbetrieben Sichtungen oder ein auffälliges Verhalten der Tiere melden, sind es auf den Alpbetrieben vor allem Angriffe und Risse. Betroffen sind vor allem die Regionen, in denen sich bereits in den letzten Jahren Wolfsrudel gebildet haben.

 

Direkt wirkt sich die Präsenz von Grossraubtieren auf die Schaf- und Ziegenhaltung aus, insbesondere in der Abnahme der Sömmerung dieser Tiere, zeigt die Umfrage.

 

Anpassungsfähige Landwirtschaft

 

Die Auswertung der Resultate zeige, dass die Land- und Alpwirtschaft nicht bereit sei, die Bewirtschaftung der Kulturlandschaft und damit verbunden eine wichtige Einkommensgrundlage aber auch ein traditionelles Kulturgut aufzugeben, schreibt der Kanton Graubünden.

 

Die Betriebe passten sich vielmehr der neuen Ausgangslage an. Konkret heisst das: Sie stellen die Produktion und die Abläufe auf den Landwirtschaftsbetrieben um, sie investieren in den Herdenschutz und organisieren die Beweidung der Alpen neu. Die Reduktion des Tierbestandes oder ein Verzicht der Sömmerung sind bis jetzt Einzelfälle.

 

Wolf macht Sorgen

 

Trotz der schwierigen Gegebenheiten ist die allgemeine Stimmung gemäss Umfrage momentan in der Bündner Land- und Alpwirtschaft positiv. Mehr als vier Fünftel der Betriebe machen sich aber Sorgen um die Zukunft. Nebst dem Klimawandel wird die Präsenz der Grossraubtiere die zukünftige Entwicklung der Land- und Alpwirtschaft massgeblich beeinflussen.

 

Bei steigendem Druck durch Grossraubtiere wird die künftige Haltung von Schafen und Ziegen sowie die Sömmerung in Frage gestellt. «Zudem sind die Unsicherheiten und der Mehraufwand für viele Bäuerinnen und Bauern, Alpmeisterinnen und Alpmeister sowie für das Alppersonal eine grosse psychische und physische Belastung», heisst es weiter.

 

Die Bündner Regierung hofft hier dank dem revidierten Jagdgesetz auf Besserung. «Eine Perspektive für die Land- und Alpwirtschaft wird die neue Jagdgesetzgebung geben, wenn Wölfe und Wolfsrudel proaktiv reguliert werden können und damit die Herdenschutzmassnahmen der Land- und Alpwirtschaft unterstützt werden», sagt Marcus Caduff, Vorsteher des Departements für Volkswirtschaft und Soziales.

Kommentare (1)

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  • Christian | 05.06.2023
    Warum schreibt schweizerbauer nicht einfach Rüde, Fähe und Welpen??
    So wie das geschrieben steht, tönt das nach schnittlauch grünem (aussen grün, innen hohl) Stadtjournalismus!!

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