Die Vertreterinnen und Vertreter der Weidetierhalter in ganz Europa schlagen Alarm. Der Wolfsbestand wird ausser ihrer Sicht mehr und mehr zu einer ernsten Bedrohung für den Fortbestand einer artgerechten Weidetierhaltung. Deshalb werden am kommenden Freitag Solidaritätsfeuer, darunter mehrere in der Schweiz, entfacht.
Der Wolf breitet sich immer mehr aus. Das führt unweigerlich zu Konflikten mit Nutztierhaltern. In den vergangenen Tagen und Wochen wurde Schafe, Ziegen, Esel, Rinder und Kälber von Wölfen angegriffen und auch getötet.
Die Vertreterinnen und Vertreter der Weidewirtschaft in ganz Europa sind alarmiert. «Die Wiederausbreitung der Wölfe ist vollends ausser Kontrolle geraten», schreibt der Verein zum Schutz der ländlichen Lebensräume vor Grossraubtieren in einer Mitteilung. Die gebetsmühlenartigen Wiederholungen der Umweltverbänden und Tierschützer, dass die Situation mit gutem Willen und Herdenschutz beherrschbar sei, sei dutzendfach widerlegt worden. «Der Wolf lernt rasch und ihm droht keine Gefahr von den Menschen», heisst es weiter.
Mehr Zäune, Hirten und Herdeschutzhunde sind aus der Sicht der Weidetierhalter weder bezahlbar noch eine Alternative in der dichtbesiedelten Kulturlandschaft und den Berggebieten. «Soll die artgerechte, nachhaltige und landschaftsschützende Weidetierhaltung langfristig weiter betrieben werden, braucht es ein klares Bekenntnis der Politik und der Verwaltung hier in der Schweiz und Europa», schreibt der Verein weiter.
Die Weidetierhalter entfachen deshalb kommenden Freitag europaweit Solidaritätsfeuer. Die Tierhalter appellieren an die Politiker und Öffentlichkeit, rasch Massnahmen gegen die massive Ausbreitung des Wolfes zu ergreifen. Sie fordern unter anderem die Rückstufung des Schutzstatus des Wolfes in der Berner Konvention, die koordinierte präventive Regulierung der Wolfspopulation, die Schaffung von Vorranggebiete für die Weidewirtschaft und wolfsfreie Zonen.
In der Schweiz werden am Freitag ab 19.30 Uhr in den Kantonen Waadt, Tessin und Graubünden Feuer entfacht.
Geht auch, ohne dass man so nahe zum Feuer geht, dass es Sinn macht.