Ähnlich wie in Österreich kommt es auch in Schweden zu vermehrten Angriffen der Grossraubtiere auf Nutztiere, insbesondere im Süden des skandinavischen Landes, wo es besonders viele Bauernhöfe gibt. Angesichts der massiv steigender Risszahlen fordern Totschnig und Kullgren einen politischen Schulterschluss und eine europäische Lösung zum Erhalt der Alp- und Weidewirtschaft.
Die Minister fordern, den strengen Schutzstatus gemäss der Fauna-Flora-Habitat Richtlinie (FFH-RL) von Wölfen zu überprüfen sowie eine Plattform zum rascheren Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen den Mitgliedsstaaten wie etwa über DNA-Analysen und Auswertungsmethoden zu schaffen.
Totschnig dazu: «Fakt ist: Mit einer geschätzten Individuenanzahl von rund 19’000 Tieren ist der Wolf in Europa nicht mehr vom Aussterben bedroht. Seine Ausbreitung betrifft nahezu alle EU-Mitgliedsstaaten und spiegelt sich in rasant steigenden Risszahlen wider.» Früher habe der Wolf Schutz gebraucht. Heute müssten Massnahmen ergrriffen werden, um Europas Alplandschaften als Natur- und Lebensräume zu erhalten. «Mit den vorliegenden Forderungen erstellen wir den ersten länderübergreifenden Aktionsplan, der den weiteren politischen Weg vorzeichnen soll», sagt Totschnig weiter.
Seit Amtskollege Kullgren betont: «Schweden ist der Ansicht, dass ein gut funktionierendes Managementsystem die Fähigkeit voraussetzt, alle Instrumente des Werkzeugkastens zu nutzen. Dies wird durch eine Aufnahme des Wolfes von Annex 4 in Annex 5 der Fauna-Flora-Habitat Richtlinie erleichtert und neue Möglichkeiten für ein flexibleres Management schaffen.»


