Die schwedische Regierung beabsichtigt, den Referenzwert für Wölfe im kommenden Jahr von 300 auf 170 Individuen abzusenken. Das haben das schwedische Wirtschafts- und Landwirtschaftsministerium gemeinsam bekannt gegeben.
Der Referenzwert ist die Mindestanzahl an Wölfen, die vorhanden sein muss, damit in Schweden der «günstige Erhaltungszustand» laut der Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie erreicht ist. Zum Vergleich: Im Winter 2023/24 ist die Wolfspopulation in Schweden auf 375 Tiere geschätzt worden.
«Das ist eine wichtige Botschaft»
Um die Population zu verkleinern, sollen die Möglichkeiten der Lizenzjagd erhalten bleiben und die Richtlinien zur Schutzjagd nicht verschärft werden, heisst es aus Stockholm. Laut Schwedens Landwirtschaftsminister Peter Kullgren arbeite die Regierung seit Amtsantritt an einer Änderung der Wolfspolitik und setze sich für einen geringeren Bestand ein.
«Dies ist eine wichtige Botschaft, nicht zuletzt für die Teile des Landes, in denen die Wolfspopulation grosse Probleme und Unsicherheiten verursacht», betonte der Christdemokrat.
Die Wolfspolitik müsse alle Menschen berücksichtigen und das Management daher «sowohl ökologisch als auch sozial nachhaltig sein», ergänzte die Chefin des Umweltressorts, Romina Pourmokhtari, die im Wirtschaftsministerium angedockt ist.
Bauernverband hatte Senkung gefordert
Die Regierung folgt damit einer im Sommer dieses Jahres veröffentlichten Analyse, die von der nationalen Umweltbehörde beauftragt worden war, wonach eine Absenkung unter bestimmten Umständen möglich ist. Der schwedische Bauernverband (LRF) hatte die Analyseergebnisse begrüßt und die Regierung aufgefordert, den Referenzwert zu senken.
Im Jahr 2019 hatte das nordische Land der EU 300 Wölfe als Referenzwert gemeldet. Bis im Sommer 2025 muss der Mitgliedstaat erneut den Erhaltungszustand der in der FFH-Richtlinie aufgeführten Arten übermitteln.



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