Nach der Ablehnung des revidierten Jagdgesetzes arbeiten die Naturschutzorganisationen an einer neuen Fassung des Jagd- und Schutzgesetzes (JSG). Der Vorschlag soll noch im Oktober vorliegen.
Das revidierte Jagdgesetz fiel beim Stimmvolk durch. 51,9 Prozent haben die Revision abgelehnt. Laut der Bundeskanzlei waren es 1'652'010 Nein-Stimmen gegen 1'530'031 Ja-Stimmen. 10 Kantone lehnten die Revision des Jagdgesetzes ab, 13 Kantone sprachen sich für die Vorlage aus. Die Stimmbeteiligung lag bei 59,3 Prozent. Bei den Resultaten zeigte sich ein Stadt-Land-Graben.
Für die Gegner heisst dieses Resultat: Das Stimmvolk wolle einen verbesserten Schutz der Wildtiere in der Schweiz, ohne Kantonskompetenz für die Regulierung geschützter Tiere und ohne Regulierungsliste des Bundesrats. Die Naturschutzorganisationen, die das Referendum ergriffen hatten, arbeiten an einer neuen Fassung des Jagd- und Schutzgesetzes (JSG). Sie wollen dabei auf Parlamentsmitglieder aus allen Lagern und Verbände zugehen.
Die Naturschutzverbände hätten stets betont, dass das Nein den Weg frei mache für eine bessere Lösung. Dieses Versprechen würden sie nun einlösen, heisst es in einer in einer gemeinsamen Mitteilung der Naturschutzorganisationen Pro Natura, BirdLife Schweiz, WWF Schweiz, Gruppe Wolf Schweiz und Zooschweiz.
Die neue Revision soll auf dem «ausgewogenen, weiterhin geltenden Jagd- und Schutzgesetz basieren». Eine «massvolle» Regulierung des Wolfes soll aber ermöglicht werden. Diese soll die regionalen Bestände und Rudel sichern und Anliegen der Bevölkerung aufnimmen. Der Schutz von bedrohten, aber noch jagdbaren Tierarten wie Feldhase, Birkhahn, Schneehuhn und Waldschnepfe soll mit dem neuen Gesetz gestärkt werden.
Der Vorschlag für eine neue Revision des Jagd- und Schutzgesetzes wollen die Naturschutzorganisatione noch im Oktober fertiggestellen und anschliessend mit Vertretern sämtlichen politischen Lager und aller Verbände, die an einer konstruktiven Mitarbeit interessiert sind, besprochen werden, heisst es. Die Naturschutzorganisationen haben das Ziel, rasch eine neue Revision des Jagd- und Schutzgesetzes anzustossen. Im Hinblick auf die nächste Alpsaison wollen sie zudem Sofortmassnahmen beim Herdenschutz aufzeigen: Damit die Bevölkerung im Berggebiet sieht, dass ihre Anliegen aufgenommen werden.