Ob die Lama zum Herdenschutz eingesetzt wurden, ist derzeit noch unklar. (Symbolbild)
Michael Schinnerling
Der Vorfall zeige deutlich, dass der Wolf seine natürliche Scheu vor Nutztieren und Menschen verloren habe, schrieb der Berner Bauernverband (BEBV) am Dienstagabend in einer Mitteilung. Er forderte deshalb «mit Nachdruck», dass der Kanton sofort eine Abschussverfügung beim Bundesamt für Umwelt (Bafu) beantragt, damit der schadenstiftende Wolf noch während der laufenden Weidesaison getötet werden kann.
BEBV fordert «mutiges Handeln»
Der Verband appelliert an den Kanton, «mutig und entschlossen» zu handeln. «Die Weidesaison dauert nicht mehr lange – die Zeit drängt. Das Problemtier muss umgehend entfernt werden, bevor noch mehr Schaden entsteht», macht der BEBV deutlich.
Um schadstiftende Wölfe rascher zu schiessen, soll der Kanton ab sofort jagdberechtigte Personen einbeziehen. «Aufgrund der Grösse und Unwegsamkeit des Gebiets sowie zur Entlastung der Wildhut ist die Unterstützung durch die freiwilligen Jagdaufsehenden und Jägerinnen und Jäger nicht nur sinnvoll, sondern unabdingbar», heisst es in der Mitteiliung weiter.
Kanton will Wolf nicht schiessen
Der Kanton Bern will von einer Abschussverfügung nichts wissen. Die Umweltdirektion sagte am Dienstagabend gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass die Lamas nicht oder nicht genügend geschützt waren. Deshalb werde kein Abschuss angeordent.
Ob es sich bei den Lamas um Herdenschutztiere handelte, war am Dienstag noch unklar.
Solche Wölfe müssen sofort abgeschossen werden, und zwar mit Selbsthilfemassnahmen. Herdenschutz funktioniert nur mit Blei, das wussten schon unsere Vorfahren.