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Wolf: Wallis will Sondererlaubnis für weitere Abschüsse

sda |

 

Die Wildhut hat am Freitag im Oberwallis einen Wolf erlegt. Wolfsbefürworter kritisieren den Abschuss scharf. Der Kanton spricht derweil von einer «Überpopulation» und fordert vom Bund ausnahmsweise die Erlaubnis, während sechs Monaten weitere Wölfe zu schiessen.

 

Der Staatsrat habe diese Woche ein entsprechendes Schreiben an den Bundesrat verfasst, hiess es an einer Medienkonferenz der Kantonsregierung am Freitag in Sitten. Darin wird der Bund aufgefordert, «eine Notverordnung erlassen, die es dem Kanton ermöglicht, während sechs Monaten in Koordination mit der Bundesamt für Umwelt die Überpopulation der Wölfe zu regulieren».

 

50 bis 70 Wölfe

 

«Wir würden in Absprache mit dem Bundesamt für Umwelt eine Anzahl Wölfe festlegen, die wir abschiessen können, bevor es zu Angriffen kommt», sagte Staatsrat Frédéric Favre. Der Kanton fordert zudem eine Vereinfachung der Verwaltungsverfahren sowie eine Entschädigung der Züchter für alle Tiere, die nach einem nachgewiesenen Wolfsangriff nicht wiedergefunden werden, abzüglich der natürlichen Verluste.

 

Nach Schätzungen der Walliser Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere halten sich derzeit 50 bis 70 Wölfe im Wallis auf. Einige von ihnen sind Mitglieder der vier gesichteten Rudel. Seit 2018 habe sich die Anzahl der im Gebiet anwesenden Individuen mehr als verdoppelt.

 

«Monumentale Herausforderung»

 

2021 tötete der Wolf 336 von den rund 40’000 auf die Alp getriebenen Tieren. Das bedeutet, dass weniger als 0,9 Prozent aller Walliser Tiere dem Wolf zum Opfer fielen. Auf die Frage, ob dieser Prozentsatz zu hoch sei, antwortete Staatsrat Christophe Darbellay: «Das hängt davon ab, was man bereit ist zu akzeptieren».

 

Die beiden Staatsräte sprachen von einer «monumentalen Herausforderung für die Züchter und die kantonalen Dienste, die nicht mehr weiter wissen». Der Wolf habe vor nichts mehr Angst und überspringe Zäune von mehr als einem Meter Höhe. Die Berglandwirtschaft sei in Gefahr, das Wallis habe im nationalen Vergleich viermal so viele Wölfe.

 

Mehr Geld für Herdenschutz

 

Kürzlich hatte der Grosse Rat einer Zusatzfinanzierung von einer Million Franken für den Herdenschutz zugestimmt. Von diesem Betrag gehen auf Beschluss des Staatsrates 750›000 Franken in Schutzmassnahmen auf den Alpen, darunter auch für jene, die als nicht schützbar eingestuft werden.

 

Im laufenden Jahr sind im Kanton 92 Nutztiere vom Wolf getötet worden, darunter 28 Schafe und Ziegen in geschützten Situationen in der Region Schattenberge-Augstbord in den Gemeiden Ergisch und Unterbäch. Diese soll der Wolf gerissen haben, den die Wildhut nun zur Strecke gebracht hat.

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